Rätsel um „Kegelbahn“ unter Yorkshire Abbey gelöst


Das Gelände war wohl der Mittelpunkt zahlreicher industrieller Aktivitäten. Mittelalterliches Bauwerk unter Fountains Abbey, England, entdeckt

Die ruhige und friedliche Fountains Abbey in Yorkshire, England, war in ihrer Blütezeit nicht so ruhig. Neue Forschungen haben ergeben, dass der Ort im Mittelalter tatsächlich der Mittelpunkt zahlreicher industrieller Aktivitäten war. Ein Archäologenteam unter der Leitung von Chris Gaffney von der Universität Bradford hat herausgefunden, dass die geheimnisvolle unterirdische Struktur in Form einer Kegelbahn östlich der Ruine die Überreste einer mittelalterlichen Gerberei beherbergt, in der Mönche und Laienbrüder Tierhäute zu Leder verarbeiteten.

Das Geheimnis unter Yorkshire Abbey

Gaffney zufolge verändert die Entdeckung "die Wahrnehmung der Stätte", die bisher für eine einfache Abtei mit schönen Ruinen gehalten wurde, die aber "in Wirklichkeit ein sehr industriell geprägtes Gebiet war, ziemlich laut und ziemlich stinkend". Das Team erkundet das Gebiet seit 2014 mit nicht-invasiven Kartierungstechniken und führt magnetische und Radaruntersuchungen durch, die in den Boden eindringen. Vor einigen Jahren wurde unter der Abtei ein langes Bauwerk in Form einer Kegelbahn entdeckt. Neuere Bodenradaruntersuchungen haben ergeben, dass es sich um eine Gerberei handelte, die sich einst über die gesamte Breite des Talbodens rund um die Abtei erstreckte.


Die "Kegelbahn"

Die Universitätsnotiz erklärt, dass die "Kegelbahn" zwei große Steingebäude umfasste, von denen eines mindestens 30 Meter lang und mehr als ein Stockwerk hoch war, sowie Tanks und andere Strukturen. Die Gebäude befanden sich auch in der Nähe des Flusses Skell, der noch immer durch das Tal fließt und der die Gerberei mit dem nötigen Wasser versorgte. Fountains Abbey wurde 1132 n. Chr. von 13 Benediktinermönchen gegründet, die sich im folgenden Jahr dem Orden der Zisterzienser anschlossen, und die Einrichtung wurde später zu einem der reichsten Klöster Englands.

Dokumente sprechen davon, dass 1170 n. Chr. etwa 60 Mönche in dem Gebäude lebten, sowie ca. 200 Laienbrüder, oft geschickte Handwerker wie Steinmetze, Schmiede und Gerber, die für die Wirtschaft der Abtei unentbehrlich waren, aber nicht über die nötige Bildung verfügten, um die heiligen Weihen zu empfangen. Gaffney geht davon aus, dass Fountains Abbey mehr als 400 Jahre lang in Betrieb war und in dieser Zeit immer größer wurde, mit vielen Schaf- und Rinderfarmen, die über die gesamte Region verstreut waren. Doch 1559 beschlagnahmte die englische Krone die Abtei und all ihre Ländereien im Zuge der Auflösung der Klöster durch Heinrich VIII.

Die Mönche wurden weggeschickt, und nach Angaben des National Trust, dem das Gelände heute gehört, wurde das schöne architektonische Gebäude der Abtei seiner Bestandteile beraubt, wie Stein, Holz und Blei, die als Baumaterial verkauft wurden. Neue Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Gerberei dem Erdboden gleichgemacht wurde. Auch in England hat man entdeckt, dass das antike Grab von König Artus älter ist als Stonehenge, während in Israel der älteste Keller der byzantinischen Welt gefunden wurde. Auch in Israel wurde eine Reliquie aus der Zeit der Kreuzzüge gefunden.

Stefania Bernardini


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