Venus verbirgt ein Geheimnis: So könnte das Leben auf der Erde geendet haben


Die Antwort auf die Frage, wie das Leben auf der Erde geendet haben könnte, könnte auf der Venus verborgen sein. Neue Missionen wollen untersuchen, ob der Planet in der Vergangenheit "bewohnbarer" war.

Die Venus ist einer der faszinierendsten Planeten und in vielerlei Hinsicht auch einer der erdähnlichsten. Nach den ersten Beobachtungen in den 1970er und 1980er Jahren haben die Raumfahrtmissionen ihn jedoch zugunsten des weiter entfernten Mars etwas aufgegeben. Schuld daran ist die schlechte Atmosphäre, die den zweiten Planeten im Sonnensystem umgibt. Eine giftige Hölle, die zu 96,5 % aus Kohlendioxid besteht und eine Temperatur von etwa 470 °C aufweist. Nach den neuesten Hypothesen von Wissenschaftlern könnte die Venus in der Vergangenheit ganz anders ausgesehen haben als heute, viel näher an unserem eigenen Planeten.

Neue Missionen und Studien darüber, wie das Leben auf der Erde enden könnte

Die Venus ist eine große, felsige Welt direkt neben der Erde, viel näher als der Mars. Die optimale Ausrichtung für Starts kommt häufig vor, und es dauert viel kürzer, ihn zu erreichen als den Roten Planeten. Derzeit ist der Orbiter Akatsuki der japanischen Raumfahrtbehörde seit mindestens fünf Jahren auf der Venus im Einsatz und untersucht die klimatische Atmosphäre. Die Oberfläche dieses Planeten ist jedoch vom Weltraum aus nicht sichtbar, da er von einer dichten, dunklen Atmosphäre umgeben ist. Im Vergleich zu Mond und Mars kann man auf der Venus nicht landen, denn der Druck wäre so hoch wie ein Kilometer tief im Meer, und außerdem regnet es Säure.

Assoziierter Professor für Planetologie an der North Carolina State University, Paul Byrne, erklärte gegenüber Focus, dass man sich jedoch problemlos in der Umlaufbahn der Venus aufhalten kann und dass sie der einzige uns bekannte Ort im Sonnensystem ist, an dem die Temperatur und der Druck ähnlich hoch sind wie auf der Erde, mit 0°C. Das neue Interesse an dem zweiten Planeten im Sonnensystem zielt auf die Beantwortung einer Reihe von Fragen ab, von denen die wichtigste lautet: Könnte die Venus in der Vergangenheit wie die Erde gewesen sein, bevor sie durch einen unkontrollierten Treibhauseffekt zu den höllischen Bedingungen von heute wurde? Wenn ja, könnte das Leben auf der Erde so enden wie auf der Venus? Die Beantwortung dieser Frage könnte tatsächlich helfen, die Zukunft unseres Planeten vorherzusagen.

Die drei startenden Missionen DAVINCI+ und Veritas von der NASA und EnVision von der ESA sollen dazu beitragen, herauszufinden, warum ein Planet, der der Erde in Größe, Struktur, Alter und Umlaufbahn so ähnlich ist, so unterschiedlich ist. Während der Expeditionen wird es möglich sein, hochauflösende Fotos von der Venus zu machen und vielleicht sogar eine Bodenprobe zu sammeln, um zu untersuchen, ob es auf dem Planeten jemals Wasser (und möglicherweise sogar eine Form von Leben) gegeben hat.

Außerdem wird auch Italien eine Rolle bei den NASA-Missionen zur Venus spielen, mit Beiträgen der italienischen Raumfahrtbehörde und der Universität Sapienza.

Stefania Bernardini


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