Basel II ist eine Reihe von internationalen Bankvorschriften, die gemeinsam vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich entwickelt wurden. Es ist das zweite von drei Regelwerken, die gemeinhin als Basler Vereinbarungen bezeichnet werden. Ziel von Basel II ist es, einheitlichere und wirksamere internationale Bankvorschriften zu schaffen, die die Finanzstabilität fördern und die Einleger besser schützen.
Nach Basel II müssen die Banken Risikomanagementsysteme einsetzen, um Kredit-, Markt- und operationelle Risiken zu messen und zu steuern. Diese Systeme müssen auf soliden Grundsätzen beruhen, wie z.B. der Verwendung der besten verfügbaren Daten und genauer Berechnungen, der Anwendung einer wirksamen Methodik für die Risikomessung und Stresstests sowie der Aufrechterhaltung solider interner Kontrollsysteme.
Nach Basel II müssen die Banken ein Mindestmaß an Eigenkapital zur Deckung ihrer Risiken vorhalten. Dies wird als Kapitaladäquanzanforderung (CAR) bezeichnet. Die Banken müssen Kapitalreserven vorhalten, die ausreichen, um eventuelle Verluste aufzufangen. Die Eigenkapitalunterlegung richtet sich nach der Art des Risikos, dem eine Bank ausgesetzt ist, sowie nach ihrer Größe und Komplexität.
Basel II schreibt außerdem vor, dass die Banken einen regelmäßigen aufsichtsrechtlichen Überprüfungsprozess durchlaufen. Mit diesem Verfahren soll sichergestellt werden, dass die Bank wirksame Risikomanagementsysteme eingeführt hat und dass ihre Kapitalreserven angemessen sind. Das Überprüfungsverfahren wird von einer Aufsichtsbehörde, z. B. einer Zentralbank oder einer Finanzaufsichtsbehörde, durchgeführt.
Die Banken müssen auch detailliert offenlegen, inwieweit sie Basel II einhalten. Dazu gehört die Offenlegung ihrer Risikomanagementsysteme, der Kapitaladäquanzquoten und anderer wichtiger Informationen. Die Offenlegungsanforderungen sollen sicherstellen, dass Anleger, Einleger und andere Interessengruppen Zugang zu genauen und aktuellen Informationen über die finanzielle Lage einer Bank haben.
Basel II ist in drei Säulen unterteilt. Säule 1 besteht aus den Mindesteigenkapitalanforderungen, Säule 2 deckt den aufsichtlichen Überprüfungsprozess ab, und Säule 3 schreibt die Offenlegung von Schlüsselinformationen vor.
Basel II wurde von vielen Ländern übernommen, die Umsetzung kann jedoch von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. In einigen Ländern wurde den Banken viel Zeit für die Umsetzung der neuen Vorschriften eingeräumt, während in anderen Ländern der Übergang schneller vonstatten ging.
Die Umsetzung von Basel II hatte erhebliche Auswirkungen auf den Bankensektor. Die Banken mussten in großem Umfang in Risikomanagementsysteme und Kapitalreserven investieren. Dies hat zu einer verbesserten Finanzstabilität geführt, aber auch zusätzliche Kosten für die Banken verursacht.
Basel I ist ein internationaler Bankenstandard, der Mindestkapitalanforderungen für Banken festlegt. Basel II ist eine Erweiterung von Basel I, die zusätzliche Anforderungen an das Risikomanagement enthält.
Basel steht für die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Es handelt sich um eine Organisation, die die internationale Zusammenarbeit im Bank- und Finanzwesen fördert.
Das operationelle Risiko ist das Risiko von Verlusten, die durch unzureichende oder fehlgeschlagene interne Prozesse, Menschen und Systeme oder durch externe Ereignisse entstehen. Dazu gehören auch Rechtsrisiken, nicht aber strategische und Reputationsrisiken.
Basel II ist eine internationale Bankenregulierung, die von den Banken verlangt, höhere Kapitalreserven zu halten, um das operationelle Risiko abzudecken.
Basel II scheiterte, weil es zu komplex war und sich zu sehr auf die eigenen Risikomodelle der Banken stützte. Die Banken konnten das System austricksen, indem sie ihre eigenen Modelle zur Einschätzung ihres eigenen Risikos verwendeten, was zu einer Unterschätzung des Risikos und einer erhöhten Kreditvergabe führte. Die Finanzkrise von 2008 hat gezeigt, dass diese Risikomodelle fehlerhaft waren und dass Basel II das Risiko nicht angemessen berücksichtigt hat.
Basel 2 ist eine internationale Bankenregulierung, die Mindestkapitalanforderungen für Banken festlegt. Basel 3 ist eine Erweiterung dieser Anforderungen, die als Reaktion auf die globale Finanzkrise von 2008 entwickelt wurde. Basel 3 verlangt von den Banken, dass sie mehr Eigenkapital vorhalten und strengere Grenzen für ihre Verschuldung einhalten.