ESCON ist ein Akronym für Enterprise Systems Connection, eine von IBM entwickelte optische Hochgeschwindigkeits-Netzwerktechnologie zur Verbindung von Großrechnern, Speichergeräten und anderen Komponenten eines Unternehmens-IT-Systems. Diese Technologie wird verwendet, um mehrere Großrechner und Speichergeräte miteinander zu verbinden und eine integrierte Umgebung für die Datenverarbeitung zu schaffen. ESCON basiert auf der IBM Enterprise Systems Architecture (ESA) und ist die am häufigsten verwendete Mainframe-Verbindungstechnologie.
ESCON wurde erstmals Anfang der 1990er Jahre eingeführt und sollte die älteren koaxialkabelbasierten Mainframe-Verbindungen ersetzen, die in Bezug auf Geschwindigkeit und Entfernung begrenzt waren. Das ursprüngliche ESCON-Protokoll basierte auf dem Fiber Distributed Data Interface (FDDI) und ermöglichte einen Datendurchsatz von bis zu 200 MB/s. Im Laufe der Jahre wurde die ESCON-Technologie weiterentwickelt und verbessert, um den Datendurchsatz auf 5 Gbps zu erhöhen und die Netzwerkdistanz auf bis zu 10 km zu erweitern.
ESCON ist eine Token-Passing-Dual-Ring-Technologie, die auf der ESA-Architektur basiert. Die beiden Ringe der ESCON-Architektur sind der primäre (A) und der sekundäre (B) Ring. Jeder dieser Ringe besteht aus einer Reihe von Knoten bzw. Geräten, die in einer Schleife verbunden sind. Die Daten werden auf den Ringen in Form von Token-Frames übertragen, und jeder Knoten erhält die Möglichkeit, Daten zu senden und zu empfangen, wenn ihm die Kontrolle über den Token-Frame übertragen wird. Die Ringe sind so konzipiert, dass sie sich bei einem Ausfall eines Knotens automatisch neu konfigurieren, so dass das System in Betrieb bleiben kann.
ESCON bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Mainframe-Verbindungstechnologien, einschließlich eines höheren Datendurchsatzes, größerer Netzwerkentfernungen und verbesserter Zuverlässigkeit. Darüber hinaus unterstützt ESCON die Verwendung mehrerer Mainframes in einem einzigen Netzwerk, was eine größere Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglicht. Dies macht es ideal für große IT-Systeme in Unternehmen.
ESCON verwendet eine Zweikanal-Doppelring-Topologie und nutzt einen speziellen Konnektortyp, den sogenannten ESCON-Konnektor. Der ESCON-Anschluss besteht aus zwei Komponenten: einem Sender und einem Empfänger. Der Sender ist in der Regel an den Mainframe angeschlossen, der Empfänger an das Gerät, das an den Mainframe angeschlossen wird. Der ESCON-Anschluss ist für die Verwendung mit Singlemode-Glasfaserkabeln vorgesehen, die eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen dem Mainframe und dem Gerät herstellen.
Das ESCON-Protokoll ist ein Satz von Regeln und Protokollen, die den Betrieb des ESCON-Netzwerks regeln. Das Protokoll definiert das Format und die Struktur der Token-Frames, die Regeln für die Datenübertragung und den Datenempfang sowie die Methoden zur Erkennung und Behebung von Fehlern. Das ESCON-Protokoll ist auf hohe Zuverlässigkeit ausgelegt und wird verwendet, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt übertragen und empfangen werden.
ESCON-Adapter sind Geräte, die für den Anschluss von Geräten an das ESCON-Netzwerk verwendet werden. Die Adapter werden in der Regel über ein Paar ESCON-Anschlüsse mit dem Großrechner verbunden und können zum Anschluss von Geräten wie Speichersystemen, Druckern und anderen Peripheriegeräten verwendet werden. Die Adapter sind für die Durchführung der erforderlichen Protokollkonvertierungen verantwortlich und stellen sicher, dass die Daten zwischen dem Mainframe und dem angeschlossenen Gerät korrekt übertragen und empfangen werden.
ESCON ist in der IT-Welt der Unternehmen auch heute noch weit verbreitet. Viele Unternehmen setzen diese Technologie ein, um ihre Mainframe-Systeme mit Speichergeräten und anderen Peripheriegeräten zu verbinden. Mit dem Aufkommen schnellerer und zuverlässigerer Technologien wie Ethernet ist ESCON zwar nicht mehr die primäre Mainframe-Verbindungstechnologie, wird aber in der IT-Welt der Unternehmen immer noch häufig eingesetzt.