Bei der Bedrohungsmodellierung handelt es sich um einen Prozess, der dazu dient, potenzielle Bedrohungen für die IT-Infrastruktur eines Unternehmens zu identifizieren, zu quantifizieren und nach Prioritäten zu ordnen. Durch den Prozess der Bedrohungsmodellierung kann eine Organisation die Risiken, denen sie ausgesetzt ist, besser verstehen, potenzielle Schwachstellen erkennen und Schritte zum Schutz unternehmen.
Die Bedrohungsmodellierung ist eine Schlüsselkomponente einer effektiven IT-Sicherheit. Indem sie die potenziellen Risiken verstehen, können sich Unternehmen besser auf Cyberangriffe vorbereiten und deren Auswirkungen abmildern. Außerdem kann die Bedrohungsmodellierung Unternehmen dabei helfen, die Einhaltung von Branchenvorschriften und -standards zu gewährleisten.
Die Bedrohungsmodellierung ist in der Regel in vier Schritte unterteilt: Identifizierung von Bedrohungen, Analyse von Bedrohungen, Priorisierung von Bedrohungen und Reaktion auf Bedrohungen. Während jedes Schritts sollten Unternehmen einen systematischen Ansatz verwenden, um die potenziellen Risiken zu identifizieren und zu bewerten.
Organisationen können eine Vielzahl von Tools zur Unterstützung ihrer Bemühungen zur Bedrohungsmodellierung verwenden. Diese Tools reichen von einfachen Tabellenkalkulationen bis hin zu ausgefeilteren Analysetools. Unternehmen sollten die Tools auswählen, die ihren Bedürfnissen und den spezifischen Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, am besten entsprechen.
Ein erfolgreicher Prozess der Bedrohungsmodellierung hängt von einem effektiven Rahmen ab. Unternehmen sollten ein Rahmenwerk entwickeln, das auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist und ihre bestehende IT-Infrastruktur berücksichtigt.
Sobald das Bedrohungsmodell entwickelt ist, sollten Organisationen mit der Umsetzung beginnen. Dazu gehören die Erstellung von Richtlinien und Verfahren, die Schulung der Mitarbeiter und die Entwicklung von Systemen zur Überwachung und Reaktion auf potenzielle Bedrohungen.
Organisationen sollten ihre Bedrohungsmodelle regelmäßig testen, um sicherzustellen, dass sie noch wirksam sind. Dieser Prozess sollte regelmäßige Penetrationstests, Schwachstellenscans und andere Maßnahmen umfassen, um sicherzustellen, dass das Bedrohungsmodell immer noch einen angemessenen Schutz bietet.
Organisationen sollten ihre Bedrohungsmodelle auch regelmäßig überprüfen und verfeinern. Dieser Prozess sollte eine Bewertung der bestehenden Bedrohungen und der Werkzeuge und Prozesse, die zu deren Bekämpfung eingesetzt werden, umfassen. Durch die regelmäßige Überprüfung und Verfeinerung des Bedrohungsmodells können Unternehmen sicherstellen, dass es weiterhin effektiv bleibt.
Es gibt vier Hauptmethoden der Bedrohungserkennung:
1. signaturbasierte Erkennung: Bei dieser Methode wird nach bekannten Mustern von bösartigem Code gesucht, um Bedrohungen zu erkennen.
2. Anomalie-basierte Erkennung: Bei dieser Methode wird nach Abweichungen von normalen Aktivitäten gesucht, die auf eine Bedrohung hindeuten könnten.
3. auf Heuristik basierende Erkennung: Bei dieser Methode werden Regeln oder Heuristiken verwendet, um potenzielle Bedrohungen zu erkennen.
4. verhaltensbasierte Erkennung: Bei dieser Methode wird nach Verhaltensänderungen gesucht, die auf eine Gefährdung hinweisen könnten.
Es gibt drei gängige Techniken zur Modellierung von Bedrohungen: STRIDE, DREAD und CVSS.
STRIDE ist eine Abkürzung für die sechs häufigsten Angriffsarten: Spoofing, Manipulation, Repudiation, Offenlegung von Informationen, Denial of Service und Elevation of Privilege.
DREAD ist eine Eselsbrücke für die sieben am meisten gefürchteten Arten von Angriffen: Zerstörung, Diebstahl, Zurückweisung, Vorteil für den Angreifer, Dienstverweigerung, Ausweitung der Privilegien und Spoofing.
CVSS ist das Common Vulnerability Scoring System (Gemeinsames System zur Bewertung von Sicherheitslücken), das den Schweregrad einer Sicherheitslücke mit einer Zahl zwischen 0 und 10 bewertet.
Die fünf Phasen der Bedrohungsmodellierung sind: 1) Identifizieren von Vermögenswerten; 2) Identifizieren von Bedrohungen; 3) Identifizieren von Schwachstellen; 4) Analysieren von Risiken; und 5) Entwickeln von Abhilfestrategien.
1) Identifizieren von Vermögenswerten: In der ersten Phase der Bedrohungsmodellierung geht es darum, die zu schützenden Werte zu ermitteln. Dazu gehört die Ermittlung der Informationen, die für das Unternehmen am wertvollsten sind und vertraulich behandelt werden müssen, sowie die Ermittlung der Systeme und Daten, die für den Betrieb des Unternehmens am wichtigsten sind.
2) Identifizierung von Bedrohungen: Die zweite Phase der Bedrohungsmodellierung besteht darin, die Bedrohungen zu ermitteln, die die Schwachstellen der Anlagen ausnutzen könnten. Dazu gehört die Ermittlung der Art des Angriffs, der erforderlichen Ressourcen und des potenziellen Schadens, der verursacht werden könnte.
3) Identifizierung von Schwachstellen: Die dritte Stufe der Bedrohungsmodellierung besteht darin, die Schwachstellen der Anlagen zu ermitteln. Dazu gehört die Identifizierung der Schwachstellen in den Systemen und Daten, die von den Bedrohungen ausgenutzt werden könnten.
4) Analysieren der Risiken: In der vierten Phase der Bedrohungsmodellierung werden die mit den Bedrohungen und Schwachstellen verbundenen Risiken analysiert. Dazu gehört die Bewertung der Wahrscheinlichkeit eines Angriffs und der möglichen Auswirkungen eines Angriffs.
5) Entwicklung von Abhilfestrategien: Die fünfte und letzte Phase der Bedrohungsmodellierung besteht in der Entwicklung von Abhilfestrategien zur Verringerung der mit den Bedrohungen und Schwachstellen verbundenen Risiken. Dazu gehören die Implementierung von Sicherheitskontrollen zur Verhinderung oder Erkennung von Angriffen und die Entwicklung von Notfallplänen zur Minimierung der Auswirkungen eines Angriffs.
Bei der agilen Bedrohungsmodellierung handelt es sich um eine Sicherheitsanalysetechnik, die Unternehmen bei der Identifizierung, Bewertung und Priorisierung von Sicherheitsrisiken in einer agilen Entwicklungsumgebung unterstützt. Das Ziel der agilen Bedrohungsmodellierung ist es, Organisationen dabei zu helfen, ihre Informationssysteme effektiver und effizienter zu sichern, indem sie Sicherheitsrisiken frühzeitig im Softwareentwicklungsprozess identifizieren und angehen.
Die agile Bedrohungsmodellierung basiert auf dem Prinzip, dass Sicherheitsrisiken so früh wie möglich im Softwareentwicklungsprozess identifiziert, bewertet und behandelt werden sollten. Auf diese Weise können Unternehmen ihre Informationssysteme effektiver und effizienter absichern.
Der Prozess der agilen Bedrohungsmodellierung beginnt in der Regel mit der Identifizierung von Werten und Bedrohungen. Nach der Identifizierung von Vermögenswerten und Bedrohungen werden die Sicherheitsrisiken bewertet und nach Prioritäten geordnet. Schließlich werden Abhilfestrategien entwickelt und implementiert, um die identifizierten Risiken zu beseitigen.
Der Prozess der agilen Bedrohungsmodellierung ist ein iterativer Prozess und sollte in regelmäßigen Abständen während des gesamten Softwareentwicklungsprozesses durchgeführt werden.