Deepfake: was sie sind und warum sie gefährlich sind


Die Deepfakes von Matteo Renzi und Matteo Salvini, die in den letzten Tagen in den sozialen Medien die Runde machten, haben uns auch die Macht dieser gefälschten Videos vor Augen geführt

Das von Striscia la Notizia ausgestrahlte gefälschte Video, in dem sich der ehemalige Ministerpräsident Matteo Renzi über viele politische Gegner lustig macht, hat auch in Italien die Kontroverse über die sogenannten "Deepfakes" entfacht. Es handelte sich nicht um einen Nachahmer, wie Renzi selbst zunächst glaubte, sondern um ein Video, das mit einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Software gefälscht wurde.

Solche Videos sind in den letzten drei Jahren vor allem in Amerika zu sehen gewesen. Die berühmteste ist die, in der der ehemalige US-Präsident Barack Obama seinen Nachfolger Donald Trump beleidigt. Ein weiterer Deepfake, der in die Geschichte eingegangen ist, ist derjenige, in dem Mark Zuckerberg zugibt, dass Facebook Daten und damit das Leben der Menschen kontrolliert. Aber auch andere Prominente sind Opfer von manipulierten Videos geworden: Taylor Swift, Katy Perry, Gal Gadot, Emma Watson, Scarlett Johansson, Daisy Ridley. Dank Smartphone-Apps, die jeder herunterladen kann, kann uns heute jeder dazu bringen, die absurdesten Dinge zu sagen: Alles, was sie brauchen, ist ein Video, in dem wir etwas ganz anderes sagen.

Deepfakes: Wie sie gemacht werden

Im September 2019 wurde sogar ein "lehrreiches" Deepfake veröffentlicht: MIT Technology Review machte ein gefälschtes Video-Interview mit Wladimir Putin, in dem der russische Präsident den Amerikanern sagt: "Wenn ihr Idioten seid, ist das nicht meine Schuld". Laut dem Wissenschaftsmagazin sollte das Video den Amerikanern zeigen, wie einfach es ist, einen Deepfake zu erstellen und die Menschen selbst die unwahrscheinlichsten Dinge glauben zu lassen. Um ein Deepfake zu erstellen, genügt heute eine Smartphone-App wie FakeApp oder Face2Face. Die Ergebnisse sind nicht mit denen vergleichbar, die mit komplexerer Software erzielt werden, aber sie sind für jeden erreichbar.


Wie man sich gegen Deepfakes wehren kann

Die Tatsache, dass wir über Deepfakes sprechen, ist paradoxerweise eine positive Sache: Zu wissen, dass immer die Möglichkeit besteht, dass das Video, das wir uns ansehen, völlig falsch ist, ist die erste Möglichkeit, sich zu schützen. Es gibt auch Software, die speziell für die Erkennung von Deepfakes entwickelt wurde. XceptionNet zum Beispiel wurde von der Technischen Universität München entwickelt, um nach Spuren von Manipulationen in den Daten einer Videodatei zu suchen. Und natürlich nutzt XceptionNet auch künstliche Intelligenz und maschinelle Lernalgorithmen, um gefälschte Videos zu entlarven.


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