Die NASA hat das Überwachungssystem aktiviert, das uns vor Asteroiden schützen soll


NASA's neues System zur Überwachung von Asteroideneinschlägen: alle aktuellen Statistiken über potenziell gefährliche erdnahe Körper online.

Bis heute wurden etwa 28.000 erdnahe Asteroiden entdeckt, d.h. Asteroiden, deren Umlaufbahn der der Erde besonders nahe ist. Einige dieser Himmelsobjekte gelten als potenzielle Gefahr für unseren Planeten, weil sie die Erdumlaufbahn kreuzen und denselben Punkt im Weltraum vor oder nach uns durchqueren.

Die NASA überwacht seit Jahren potenziell gefährliche Asteroiden für die Erde, aber die neue Rolle des CNEOS - Center for Near Earth Object Studies - übertrifft alle Erwartungen.

CNEOS: alles über Asteroiden, online

Wenn Sie sich auf der Website des brandneuen Asteroideneinschlags-Überwachungssystems anmelden, das vom Jet Propulsion Laboratory der NASA entwickelt wurde, können Sie Dutzende von Diagrammen und Tabellen einsehen, die die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags - in der Vergangenheit und in der Zukunft - jedes erdnahen Objekts veranschaulichen.

Auch interessante Statistiken über die Größe einzelner NEAs stehen den Nutzern zur Verfügung, etwa die durchschnittliche Größe von Himmelskörpern, die die Erde umkreisen, und die Anzahl der seit 1995 jährlich entdeckten NEAs.

Das Herzstück des CNEOS-Projekts ist jedoch Sentry II, die Weiterentwicklung der alten Sentry-Software, die seit 2002 die Wahrscheinlichkeit möglicher Einschläge mit "kleineren" Himmelsobjekten vorhersagt.
Der neue Sentry, der vor einigen Tagen online ging, ist ein Überwachungssystem, das automatisch den gesamten Katalog potenziell gefährlicher Asteroiden durchsucht, um die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags mit der Erde in den nächsten 100 Jahren zu berechnen.

Wir können also leicht feststellen, dass Bennu zwischen 2178 und 2290 zu 157 potenziellen Einschlägen mit unserem Planeten führen könnte, während der weniger bekannte Asteroid 2000 SG344 zwischen 2069 und 2121 330 potenzielle dramatische Einschläge mit der Erde hat.

Das JPL weist darauf hin, dass es sich hierbei nur um Vorhersagen handelt, die je nach den Ergebnissen neuer Beobachtungen geändert werden können. Deshalb gibt es auf der Website einen eigenen Abschnitt, der den Objekten gewidmet ist, die von der Liste der potenziell gefährlichen Asteroiden gestrichen wurden.


Die neue Wache

Die neueste Generation von Teleskopen entdeckt jedes Jahr etwa 3.000 neue Asteroiden, und es ist davon auszugehen, dass diese Zahl mit der Weiterentwicklung der Instrumente in naher Zukunft noch steigen wird. Daher wurde das Überwachungssystem der NASA, das das Planetary Defense Coordination Office unterstützt, angepasst, um dem wachsenden Bedarf an Datenauswertung und -untersuchung gerecht zu werden.

Im Gegensatz zu dem, was Sie vielleicht denken, sind Asteroiden keine verrückten Körper, die wahllos im Sonnensystem umherwandern: Ihre Bahnen um die Sonne sind (fast) perfekt vorhersehbar, und ein Algorithmus kann die potenzielle Einschlagsgefahr annähernd abschätzen.

Das neue Sentry hat einige wichtige Entwicklungen im Vergleich zur ersten Software: Es kann automatisch den Yarkovsky-Effekt berücksichtigen, eine besondere Dynamik, die mit der Rotation von Asteroiden um sich selbst zusammenhängt und ihre endgültige Flugbahn beeinflussen kann, und es kann schließlich die Umlaufbahn von Objekten berechnen, die der Erde so nahe sind, dass sie von der Schwerkraft der Erde beeinflusst werden.

"Die erste Version von Sentry", so Javier Roa Vicens, der die Entwicklung leitete, "war ein sehr gutes System, das fast 20 Jahre lang in Betrieb war: In weniger als einer Stunde konnte man die Einschlagswahrscheinlichkeit eines neu entdeckten Asteroiden für die nächsten 100 Jahre ermitteln. Sentry II, die Software hinter dem fortschrittlichsten Überwachungssystem, das je von der NASA entwickelt wurde, wird auch potenzielle Einschläge identifizieren, die eine Chance von 1:10 Millionen haben, einzutreten.


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