Italien: Auf Wiedersehen zu 3G. Warum das Netz abgeschaltet werden könnte


Telefongesellschaften bereiten sich darauf vor, 3G-Antennen abzuschalten, um Platz für 5G-Konnektivität zu schaffen.

Die Verbreitung des neuen superschnellen 5G-Netzes in Italien wird auf Kosten des alten 3G-Netzes erfolgen, das schrittweise abgeschaltet wird, wodurch Mobiltelefone, die diese Technologie noch nutzen, fast unbrauchbar werden. Alte Smartphones werden sich nur mit dem 2G-Netz verbinden können, das weiterhin aktiv bleibt.

Das berichtet der Blog Tariffando, der einige Gerüchte zu diesem Thema gesammelt hat. Dies ist keine offizielle Nachricht der Betreiber, sondern ein Gerücht, das aus vielen Gründen glaubwürdig ist. Mit 3G (und sogar 3,5G, um ehrlich zu sein) werden die verschiedenen damit verbundenen Technologien verschwinden: UMTS, HDSPA, HSPA+ und andere Funkübertragungsstandards dieser Generation. Für diese Entscheidung gäbe es sowohl wirtschaftliche als auch technisch/regulatorische Gründe. Und schließlich scheint der Zeitrahmen sehr eng zu sein: Einige Telefongesellschaften werden bereits 2020 mit der Abschaltung des 3G- und 3,5G-Signals beginnen.

Goodbye 3G: die wirtschaftlichen Gründe

Die Aufrechterhaltung eines Übertragungsnetzes ist für die Telefongesellschaften ein Fixkostenfaktor. Aber seit einigen Jahren wird das 3G-Netz in vielen Gebieten nur noch als Fallschirm bei Problemen mit dem 4G-Netz genutzt.

Wenn bei den 4G-Repeatern etwas schief läuft und das Signal ausfällt, schalten die Telefone automatisch auf das 3G-Netz um, um den Kunden weiterhin eine Abdeckung zu bieten. Mit der Einführung von 5G wird das Gleiche passieren, allerdings mit 4G: Was jetzt das schnelle Netz ist, wird in Zukunft das Fallschirmnetz für 5G sein. Dadurch wird es unnötig, 3G-Antennen eingeschaltet zu lassen.


Addio 3G: weniger Emissionen für alle

Es gibt einen zweiten Grund, der wahrscheinlich noch wichtiger ist als der erste, für die Entscheidung, 3G-Antennen abzuschalten: um Platz für die elektromagnetischen Emissionen zu schaffen, die von 5G-Antennen erzeugt werden. Das italienische Gesetz legt sehr strenge Grenzwerte für elektromagnetische Emissionen von Mobilfunkmasten fest. Diese Grenzwerte gelten nicht für eine einzelne Antenne, sondern für den Standort, an dem sich alle Antennen befinden: von 2G über Funk, analog und digital, über Fernsehen und demnächst auch die neue 5G-Verbindung. Die meisten Antennenstandorte in Italien sind gesättigt oder fast gesättigt: Man kann keine neue Sendequelle hinzufügen, ohne die Grenzwerte für elektromagnetische Emissionen zu überschreiten. Die Abschaltung des 3G-Netzes verringert in diesem Fall die Gesamtemissionen des Standorts und schafft somit "Platz" für die Emissionen von 5G.


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