Das Geheimnis liegt im Mikrobiom ihres Verdauungssystems, das sie echten Geiern ähnlich macht, denn sie sind fleischfressend und stechen nicht: Was wir über diese seltsamen Bienen wissen
Wir sind es gewohnt, uns Bienen als die kleinen gelben und schwarzen Insekten vorzustellen, die friedlich von Blüte zu Blüte fliegen, Pollen tragen und Leben verbreiten, und die vom Aussterben bedroht sind.
Manchmal verwechseln wir sie mit Hummeln, die aggressiver sind und Beute machen - obwohl sie gelernt haben, sich mit einer ganz besonderen Technik zu verteidigen.
Es gibt jedoch eine Bienenart, die sich von den anderen stark unterscheidet: die Geierbiene, die tatsächlich ein Fleischfresser ist.
Wie kann eine Biene ein Fleischfresser sein
Geierbienen sind eine Art, die hauptsächlich in Costa Rica, einem kleinen Staat in Mittelamerika, lebt. Laut einer in der Fachzeitschrift mBio veröffentlichten Studie teilen diese Bienen nicht nur ihren Namen mit dem Geier, sondern auch bestimmte Elemente des Verdauungsmikrobioms. Dies hat dazu geführt, dass sie eine hohe Toleranz gegenüber verrottenden Kadavern entwickelt haben.
Die Geierbienenstudie
Um zu diesem Ergebnis zu kommen, analysierten die Forscher 159 Bienen, die Pollen, Fleisch oder beides fraßen. Insgesamt gibt es 17 Arten in neun verschiedenen Gattungen. Um sie anzulocken, benutzten sie Tierkadaver und Hühnerfleisch als Köder auf den Feldern von La Selva und Las Cruces in Costa Rica.
Die Wissenschaftler bemerkten ein merkwürdiges Verhalten: Es war, als würden die Bienen einkaufen. Der Hauptunterschied zwischen Geierbienen und ihren pollenfressenden Vettern liegt im Verdauungssystem und insbesondere in den Mikrobiomen, die es bilden. Das Verdauungssystem der Geierbienen ist reich an Bakterien, die auf sauren Elementen überleben und sich davon ernähren. Diese ähneln denen von Geiern, aber auch von anderen kadaverfressenden Tieren wie Hyänen, und dienen dem Schutz des Tieres vor Krankheitserregern, die sich auf verrottendem Fleisch befinden.
Geierbienen sind die einzige Spezies, die ein nicht-vegetabiles Produkt als Nahrung verwendet, und dies stellt eine große Veränderung in den Ernährungsgewohnheiten der Tiere dar. Aber das ist nicht der einzige Unterschied: Geierbienen können nicht stechen. Aber sie haben noch andere Verteidigungsmittel: Sie beißen natürlich, dank der Zähne, die sie entwickelt haben. Doch dann geben sie Sekrete ab, die Blasen und schmerzhafte Wunden auf der Haut verursachen. Trotz alledem und trotz ihrer Vorliebe für Gammelfleisch ist ihr Honig durchaus genießbar.