WhatsApp Pay: was es ist und wie es funktioniert


Das WhatsApp-Geldwechselsystem könnte bald in Italien ankommen. Die Bestätigung kommt von Mark Zuckerberg. Zweifel am System bleiben jedoch bestehen

Die Tests von WhatsApp Pay, der vom Facebook-Konzern geschaffenen Plattform für den Austausch von Geld zwischen Nutzern (Peer-to-Peer), die im Oktober 2019 nach einer ersten, auf eine Million Nutzer "beschränkten" Testphase auf dem indischen Subkontinent gestartet wurde, gehen in Indien weiter. Bald könnte WhatsApp Pay auch in anderen Ländern ankommen.

Nach dem, was Mark Zuckerberg selbst bei der Präsentation der Finanzdaten des Konzerns im letzten Quartal 2019 sagte, wird die Plattform in den nächsten sechs Monaten tatsächlich "große Fortschritte machen" und in andere Märkte gebracht werden. Anfangs gab es in Indien jedoch Probleme mit der Verwaltung der Daten: Informationen über den Geldumtausch sind nämlich äußerst heikel zu handhaben. Neben WhatsApp Pay arbeitet das Unternehmen an weiteren Möglichkeiten, den Handel zu erleichtern, von Facebooks Marketplace über Instagram Shopping bis hin zur digitalen Währung Libra.

Wie WhatsApp Pay funktioniert

Das Herzstück von WhatsApp Pay ist ein Wallet, eine virtuelle Geldbörse, in der alle Kreditkarten gespeichert werden, die der Nutzer registrieren möchte. Der Nutzer wird in der Lage sein, einem anderen WhatsApp Pay-Nutzer Geld zu schicken, indem er einfach von der Brieftasche abhebt, die wiederum von einer Kreditkarte abgehoben wird. Der Vorgang ist also ähnlich wie bei Apple Pay oder Google Pay, wird aber einfacher und unmittelbarer dadurch, dass beide Nutzer ihre Daten auf derselben Plattform teilen.


Die Risiken von WhatsApp Pay

WhatsApp Pay ist technisch gesehen ein UPI: Universal Payment Interface, eine Zahlungsschnittstelle in diesem Fall "Peer-to-Peer". Aus diesem Grund haben die indische Zentralbank und die indische Regierung ihre Besorgnis über einige Merkmale dieses Systems geäußert, das für die Behörden unkontrollierbar werden könnte. Theoretisch wurde UPI von WhatsApp Pay in Zusammenarbeit mit der National Payments Corporation of India entwickelt, und alle Transaktionen sind für die Reserve Bank of India zugänglich, aber in der Praxis könnte die Zahl der Transaktionen so hoch sein, dass eine wirkliche Kontrolle nicht möglich ist.

Die Verteilung von schmutzigem Geld in Tausenden von Kleinstzahlungen könnte daher ein weiteres Instrument in den Händen von Kriminellen werden. Andererseits ist es ein großer Eingriff in die Privatsphäre, wenn alle Zahlungen einzeln überprüft werden. Das ist auch der Grund, warum Facebook, bevor WhatsApp Pay in Europa eingeführt werden kann, deutlich zeigen muss, dass es in der Lage ist, den Datenfluss, der den Geldströmen entspricht, besser zu verwalten.


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