Galileo, Europas Geolokalisierungssystem, geht in Betrieb


Das neue Geolokalisierungssystem, das 2020 vollständig in Betrieb gehen soll, verspricht, genauer zu sein und zum Wachstum des europäischen Bruttoinlandsprodukts beizutragen

Europas Galileo GPS geht endlich in Betrieb. Nach 17 Jahren Anstrengung und 10 Milliarden Euro Ausgaben bringt der alte Kontinent auch sein globales Positionierungssystem in die Umlaufbahn. Die Satelliten werden es Europa ermöglichen, sich in den nächsten Jahren von der amerikanischen Technologie zu lösen.

In den nächsten Jahren, aber nicht sofort. Nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) wird Galileo ab 2020 völlig autonom arbeiten. Bis dahin wird sich das europäische Satellitennavigationssystem weiterhin auf GPS (das US-amerikanische Netz) und Glonass, das russische globale Ortungsnetz, stützen. Im Vergleich zu den amerikanischen und russischen Satellitensystemen wird Galileo nach Angaben der ESA dank der größeren Anzahl der verwendeten Satelliten eine höhere Präzision aufweisen. Galileo wird nämlich in der Lage sein, die Position eines Objekts innerhalb einer Reichweite von nur einem Meter zu identifizieren und zu verfolgen.

Wie Galileo GPS funktioniert

Das europäische Geolokalisierungssystem wird auch in der Lage sein, Orte wie Tunnel und Straßen zu erreichen, die oft schwer zu durchdringen sind. Der Dienst wird kostenlos sein und von allen Smartphones oder Satellitenplattformen aus zugänglich sein, die mit einem mit der neuen europäischen Technologie kompatiblen Mikrochip ausgestattet sind. Im Moment sind nur das Huawei Mate 9 und das Aquaris X5 Plus von BQ unter den Handys, die Galileo nutzen können. Galileo wird auch eine weitere wichtige Funktion integrieren, die eine Verkürzung der Rettungszeiten verspricht: Search and Rescue (SAR). Die Technologie wird es ermöglichen, eine Person in einem Umkreis von 5 km in weniger als 10 Minuten zu orten, im Gegensatz zu den derzeitigen Systemen, die in einem Umkreis von 10 km bis zu 3 Stunden benötigen. Mit Galileo hofft Europa, sich einen großen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, indem es ein alternatives und genaueres System anbietet, da 10 % des europäischen Bruttoinlandsprodukts von der Satellitennavigation abhängen. Ein Markt, der bis 2030 30 % erreichen könnte.

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