Der Sicherheitsbestand, auch als Mindestbestand oder Reservebestand bezeichnet, ist ein wichtiger Bestandteil des Lagermanagements. Er stellt sicher, dass auch bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Lieferverzögerungen oder plötzlich steigender Nachfrage genügend Ware im Lager verfügbar ist. Der Sicherheitsbestand dient also als Puffer und verhindert, dass es zu Lieferengpässen oder Produktionsstillständen kommt.
Das Bestellpunktverfahren eignet sich besonders gut für die Ermittlung des Sicherheitsbestands. Dabei wird ein bestimmter Bestellpunkt festgelegt, der erreicht wird, wenn eine neue Bestellung ausgelöst werden muss. Der Sicherheitsbestand wird dabei so berechnet, dass er den Bedarf abdeckt, der in der Zeit zwischen Bestellung und Lieferung entsteht. Hierbei ist es wichtig, dass die Lieferzeit und die Lieferzuverlässigkeit des Lieferanten berücksichtigt werden.
Zu den Lagerkennzahlen gehören neben dem Sicherheitsbestand auch der Bestellpunkt, die Durchlaufzeit, die Lagerreichweite und der Lagerumschlag. Sie geben Auskunft über die Effizienz des Lagers und helfen bei der Optimierung von Lagerprozessen.
Lagerkennziffern sind bestimmte Kennzahlen, die zur Überwachung und Optimierung des Lagers dienen. Dazu gehören beispielsweise der Lagerbestand, der Wareneingang, der Warenausgang und die Lagerkosten.
Ein guter Servicegrad gibt an, wie hoch der Anteil der Kundenanfragen ist, die innerhalb einer bestimmten Frist beantwortet werden können. Ein hoher Servicegrad ist hierbei wichtig, um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten und eine hohe Kundenbindung zu erreichen.
Die Formel für die Umschlagshäufigkeit lautet: Umschlagshäufigkeit = Jahresabsatzmenge / durchschnittlicher Lagerbestand.
Um den Servicegrad zu verbessern, kann der Sicherheitsbestand erhöht werden. Dadurch kann ein Unternehmen Engpässe und Verzögerungen bei der Lieferung von Produkten vermeiden und eine höhere Kundenzufriedenheit erreichen. Eine Verbesserung des Servicegrads kann auch durch eine bessere Planung und Überwachung der Lieferkette sowie durch eine effektivere Lagerhaltung erreicht werden.
Ein zu hoher Mindestbestand kann zu erhöhten Lagerkosten führen, da mehr Platz benötigt wird, um die überschüssigen Bestände zu lagern. Zudem kann es zu einem höheren Kapitalbedarf kommen, da mehr Geld in die Beschaffung und Lagerung der überschüssigen Bestände investiert werden muss. Darüber hinaus kann ein zu hoher Mindestbestand zu einer Überproduktion führen, was wiederum zu einem höheren Risiko von Abschreibungen und Verlusten führen kann, wenn die überschüssigen Bestände nicht verkauft werden können.