Jean-Jacques Rousseau war ein bekannter französischer Philosoph und Schriftsteller des 18. Jahrhunderts. Seine Werke haben die politische Theorie, Pädagogik und Literatur der Zeit maßgeblich beeinflusst. In seinem Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ beschäftigt sich Rousseau mit der Frage, wie eine gerechte und freie Gesellschaft aussehen sollte. In diesem Zusammenhang äußert er auch seine Meinung über die Zivilisation.
Rousseau definiert Zivilisation als den Zustand, in dem Menschen in einer Gesellschaft leben, die von Regeln und Gesetzen geprägt ist. Er sieht die Zivilisation jedoch kritisch, da sie seiner Meinung nach dazu führt, dass der Mensch seine Freiheit und Unabhängigkeit verliert. In der Zivilisation wird der Mensch zu einem Teil des Ganzen, das von der Gesellschaft und ihren Regeln bestimmt wird. Der Mensch verliert seine natürlichen Instinkte und wird zu einem Teil der Maschinerie der Gesellschaft.
Rousseau definiert Souveränität als die Macht, die von der Gesamtheit der Bürger ausgeht. Er ist der Meinung, dass die Souveränität immer beim Volk liegen sollte und nicht bei einem Monarchen oder einer anderen Führungspersönlichkeit. Nur so kann eine gerechte und freie Gesellschaft entstehen, in der jeder Mensch gleichberechtigt ist.
Eine besondere Rolle spielen in Rousseaus Werk auch die Kinder. Er glaubt, dass Kinder von Natur aus gut sind und dass es die Gesellschaft ist, die sie zu schlechten Menschen macht. Er fordert deshalb eine Erziehung, die darauf abzielt, die Natürlichkeit und Reinheit der Kinder zu bewahren. Nur so könne eine Gesellschaft entstehen, die von guten und moralischen Menschen geprägt ist.
Im Gegensatz zu Rousseau war Immanuel Kant der Meinung, dass der Mensch nur durch Bildung und Aufklärung zum freien und moralischen Wesen werden kann. Er forderte deshalb eine Erziehung, die dazu beiträgt, dass der Mensch seine Vernunft und seine moralischen Fähigkeiten ausbilden kann.
Auch die Frage nach der Freiheit des Menschen beschäftigte Rousseau. Er glaubte, dass der Mensch von Natur aus frei sei, aber durch die Gesellschaft und ihre Regeln in seiner Freiheit eingeschränkt werde. Nur wenn der Mensch sich von den Fesseln der Gesellschaft befreit und wieder zu seiner natürlichen Freiheit zurückkehrt, könne er ein glückliches und erfülltes Leben führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rousseau die Zivilisation kritisch gegenübersteht und dass er der Meinung ist, dass der Mensch von Natur aus gut und frei ist. Er fordert eine Gesellschaft, die von moralischen und guten Menschen geprägt ist und in der die Souveränität beim Volk liegt.
Kant versteht unter negativer Erziehung die Erziehung durch Unterlassen jeglicher Einflussnahme auf das Kind, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Vernunft und Freiheit selbstständig zu entwickeln. Dabei geht es darum, das Kind nicht zu beeinflussen, sondern ihm die Freiheit zu geben, sich selbst zu erziehen.
Es gibt verschiedene Erziehungsmaßnahmen, die laut Rousseau dazu beitragen können, den Menschen zu einer moralischen und tugendhaften Persönlichkeit zu erziehen. Dazu gehören unter anderem eine natürliche und bedürfnisorientierte Erziehung, die Förderung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung sowie die Vermittlung von Werten wie Altruismus, Mitgefühl und Gerechtigkeit. Rousseau betonte jedoch auch, dass die Erziehung immer an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes angepasst werden sollte und nicht durch starre Regeln und Normen eingeschränkt werden darf.
Unter „schwarzer Pädagogik“ versteht man eine autoritäre und manipulative Erziehungsmethode, die darauf abzielt, das Kind zu unterwerfen und zu disziplinieren, oft durch körperliche Bestrafung und psychischen Druck. Diese Methode wird heute in der Regel als nicht mehr zeitgemäß und schädlich angesehen.