Inventur und Inventar – Begriffserklärung und Arten

Was versteht man unter Inventur und Inventar?
Die Inventur ist also der Vorgang der Bestandsermittlung und das Inventar das Ergebnis davon, also die schriftliche Erfassung aller Vermögensgegenstände und Schulden beziehungsweise Verbindlichkeiten.
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Inventur und Inventar sind Begriffe, die in der Buchhaltung, im Steuerrecht und im Lagerwesen eine wichtige Rolle spielen. Sie dienen dazu, den Bestand an Vermögensgegenständen, Waren und Materialien zu erfassen und zu bewerten.

Das Inventar ist eine Aufstellung aller Vermögensgegenstände, die ein Unternehmen oder eine Person besitzt. Dabei werden die Gegenstände nach Art, Menge und Wert aufgelistet. Zum Inventar gehören beispielsweise Maschinen, Fahrzeuge, Büromöbel, Computer und Werkzeuge. Auch immaterielle Güter wie Patente oder Markenrechte können Teil des Inventars sein.


Eine Inventur ist eine körperliche Bestandsaufnahme, bei der alle Vermögensgegenstände gezählt und bewertet werden. Dabei wird der Bestand mit den Aufzeichnungen in der Buchhaltung oder im Warenwirtschaftssystem abgeglichen. Ziel ist es, Abweichungen zu erkennen und zu korrigieren. Es gibt vier Arten von Inventur: die Stichtagsinventur, die permanente Inventur, die Stichprobeninventur und die Wertmäßige Inventur.

Eine Inventarliste sollte alle Gegenstände beinhalten, die zum Inventar gehören. Dabei sollten folgende Angaben gemacht werden: Bezeichnung des Gegenstands, Anschaffungsdatum, Anschaffungskosten, Wert des Gegenstands, Abschreibungen und Restwert. Diese Informationen sind wichtig für die Buchhaltung und die Steuererklärung.

Das Inventar in einer Wohnung umfasst alle Gegenstände, die dem privaten Gebrauch dienen. Dazu gehören beispielsweise Möbel, Küchengeräte, Elektronikgeräte, Bücher und Kleidung. Eine Inventarliste ist hier nicht zwingend erforderlich, kann aber im Schadensfall bei der Versicherung nützlich sein.

Im Lagerwesen dient die Inventur dazu, den Bestand an Waren und Materialien zu erfassen. Dabei wird zwischen der körperlichen Inventur und der Stichprobeninventur unterschieden. Bei der körperlichen Inventur wird jeder Artikel gezählt und bewertet. Bei der Stichprobeninventur werden nur ausgewählte Artikel gezählt und hochgerechnet.

Eine permanente Inventur ist eine automatisierte Bestandsaufnahme, die kontinuierlich im Hintergrund läuft. Dabei werden die Bestände durch eine Software erfasst und aktualisiert. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer körperlichen Inventur. Diese Art der Inventur eignet sich besonders für Unternehmen mit vielen Lagerbewegungen und einem hohen Warenumschlag.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Inventur und Inventar wichtige Instrumente sind, um den Bestand an Vermögensgegenständen und Waren zu erfassen und zu bewerten. Eine genaue Inventarliste ist dabei unerlässlich, um den Überblick zu behalten und für die Buchhaltung und Steuererklärung. Verschiedene Arten der Inventur bieten dabei unterschiedliche Möglichkeiten der Bestandsaufnahme und -aktualisierung.

FAQ
Was muss bei der Inventur gezählt werden?

Bei einer Inventur müssen alle vorhandenen Vermögensgegenstände, Warenbestände, Rohstoffe, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie sonstige Bestände gezählt werden.

Wer muss ein Inventar aufstellen?

Ein Inventar muss von allen Unternehmen aufgestellt werden, die eine Buchführungspflicht haben, also beispielsweise Kapitalgesellschaften oder Einzelunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 600.000 Euro. Auch Vereine und Stiftungen sind dazu verpflichtet, ein Inventar zu führen.

Wie viele Jahre muss das Inventar aufbewahrt werden?

Das Inventar muss in der Regel 10 Jahre lang aufbewahrt werden.


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