Die Preispolitik ist neben der Produktpolitik das wichtigste Instrument des Marketing-Mix und bestimmt im engeren Sinne für welchen Preis Produkte und Dienstleistungen angeboten werden.
Die Preispolitik beschäftigt sich mit der Festlegung von Preisen für Produkte oder Dienstleistungen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Marketings und hat das Ziel, den Gewinn zu maximieren und die Nachfrage nach dem Angebot zu steigern. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Kosten, die Konkurrenz und die Bedürfnisse der Kunden.
Eines der Ziele der Preispolitik ist es, den Preis so zu gestalten, dass das Unternehmen Gewinne erzielt. Dabei müssen die Kosten berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass der Preis nicht unter dem Break-even-Point liegt. Ein weiteres Ziel ist es, die Nachfrage zu steigern. Wenn der Preis zu hoch ist, wird die Nachfrage sinken, während ein zu niedriger Preis zu einem Verlust führen kann. Eine optimale Preisgestaltung kann somit dazu beitragen, dass das Unternehmen erfolgreich ist.
Warum enden so viele Preise mit 9? Diese Strategie wird als „Charm Pricing“ bezeichnet und basiert auf der Psychologie der Konsumenten. Preise, die mit 9 enden, werden als günstiger wahrgenommen, da sie unter die nächste Zehner-Marke fallen. Beispiel: Ein Produkt kostet 9,99 € statt 10 €. Obwohl der Preis nur um einen Cent gesenkt wurde, wird er als deutlich günstiger empfunden. Diese Strategie wird häufig in der Einzelhandelsbranche eingesetzt.
Psychologische Faktoren haben einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung von Preisen. Zum Beispiel kann der Preis eines Produkts als Indikator für dessen Qualität wahrgenommen werden. Ein höherer Preis kann den Eindruck vermitteln, dass das Produkt hochwertiger ist. Auch die Platzierung des Preises auf dem Produkt oder der Webseite kann eine Rolle spielen. Ein prominenter Preis kann dazu führen, dass der Kunde den Preis als wichtiger empfindet als andere Faktoren.
Einige Unternehmen verfolgen die Niedrigpreisstrategie, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Diese Strategie kann dazu beitragen, dass das Unternehmen mehr Kunden gewinnt, die preissensibel sind. Beispiele für Unternehmen, die diese Strategie verfolgen, sind Aldi, Lidl und Primark.
Die Preisdifferenzierung ist eine weitere Strategie, die von Unternehmen eingesetzt wird. Dabei werden unterschiedliche Preise für das gleiche Produkt angeboten, abhängig von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel dem Standort oder der Kundengruppe. Ein Beispiel ist die Flugbranche, bei der je nach Buchungszeitpunkt, Sitzplatzklasse und Reisezeitraum unterschiedliche Preise angeboten werden.
Insgesamt ist die Preispolitik ein komplexes Thema, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Eine optimale Preisgestaltung kann dazu beitragen, dass das Unternehmen erfolgreich ist und die Kundennachfrage steigt. Dabei spielen psychologische Faktoren und unterschiedliche Strategien eine wichtige Rolle.
Eine Preispositionierung kann verschiedene Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Wenn das Unternehmen sich für eine Premium-Positionierung entscheidet, kann es höhere Gewinnmargen erzielen, aber auch riskieren, Kunden an günstigere Wettbewerber zu verlieren. Eine Positionierung als günstiger Anbieter kann hingegen zu höheren Absatzzahlen führen, aber auch zu niedrigeren Gewinnmargen. Eine kluge Preispositionierung kann auch dazu beitragen, das Image des Unternehmens zu stärken und seine Positionierung im Markt zu verbessern.
Ein Preispunkt bezieht sich auf eine Änderung des Preises um einen bestimmten Betrag, in der Regel um einen Cent oder einen Bruchteil davon, um eine geringfügige Preisänderung zu signalisieren.
Marktdurchdringung ist eine Marketingstrategie, bei der ein Unternehmen versucht, seine bereits existierenden Produkte oder Dienstleistungen in einem bereits vorhandenen Markt zu verkaufen. Ein Beispiel für Marktdurchdringung ist, wenn ein Unternehmen versucht, mehr Kunden für ein bereits existierendes Produkt zu gewinnen, indem es seine Werbung und Promotion erhöht oder den Preis senkt, um mehr Kunden anzuziehen.