Verschlüsselte Backups in der Cloud werden für WhatsApp-Nutzer freigegeben: eine wichtige neue Funktion, die jedoch mit äußerster Vorsicht zu genießen ist
Die im vergangenen Monat angekündigten verschlüsselten Backups von WhatsApp werden nach und nach für die mehr als zwei Milliarden Nutzer der weltweit beliebtesten Chat-Plattform bereitgestellt. Dies wurde von Mark Zuckerberg selbst über sein Facebook-Profil angekündigt: "End-to-End verschlüsselte Backups für WhatsApp werden ab heute eingeführt. Ich bin stolz auf das Team, das die Sicherheit Ihrer privaten Unterhaltungen weiter erhöht."
Die neue Funktion wird nach und nach freigegeben, denn anders als Sie vielleicht denken, handelt es sich um eine dieser großen, komplexen Funktionen, die sorgfältig verwaltet werden müssen, da sonst die Gefahr besteht, dass sie den WhatsApp-Nutzern mehr schadet als nutzt. Verschlüsselte Backups stellen auch für Google und Apple eine große Herausforderung dar und könnten aus "politischer" Sicht ernste Auswirkungen auf die Facebook-Gruppe haben. Es handelt sich also keineswegs um eine kleine technische Neuerung im Stil von 2X voice, sondern um eine Funktion, die mit Vorsicht zu genießen ist.
Was sind verschlüsselte WhatsApp-Backups
Bereits heute kann jeder, der ein WhatsApp-Profil besitzt, alle Chats, einschließlich Videos und Fotos, sichern und sie auf Google Drive oder Apple iCloud hochladen. Es ist sehr nützlich, dies regelmäßig zu tun, denn so können wir alle unsere Daten speichern und müssen sie nicht verlieren, wenn unser Telefon verloren geht oder gestohlen wird. Aber das ist noch nicht alles: Mit dem Cloud-Backup können Sie einfach das Telefon wechseln und den gesamten Chatverlauf des letzten Backups abrufen.
Im Gegensatz zu den auf dem Telefon gespeicherten Chats ist das Cloud-Backup derzeit jedoch nicht mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen. Das bedeutet, dass jeder, der Zugriff auf die Sicherungsdateien hat, unsere Chats lesen und die Fotos und Videos sehen kann, die wir mit unseren Kontakten ausgetauscht haben.
Google Drive hat letztes Jahr die Möglichkeit eingeführt, einzelne Dateien mit einem sehr robusten 256-Bit-Algorithmus zu verschlüsseln, aber es handelt sich um eine Option, die manuell aktiviert werden muss, und die zu verschlüsselnde Datei darf nicht mehr als 100 MB groß sein (im Vergleich zu den mehreren GB, die eine WhatsApp-Sicherung wiegen kann).
Apples iCloud hingegen verfügt über eine fortschrittlichere Verschlüsselung, aber für gespeicherte Dateien, einschließlich WhatsApp-Backups, gibt es keine End-to-End-Verschlüsselung. Das bedeutet, dass Apple die Dateien entschlüsseln kann, wenn es beispielsweise von der Polizei oder einem Richter dazu gezwungen wird.
Wie erstellt man ein verschlüsseltes Backup auf WhatsApp
Es ist also klar, dass das WhatsApp-Backup derzeit weit weniger sicher ist als die auf dem Telefon gespeicherten Unterhaltungen (die alle Ende-zu-Ende verschlüsselt sind). Es ist jedoch auch klar, dass die Anwendung der sichersten Verschlüsselung auf WhatsApp-Backups keine Kleinigkeit ist, auch nicht aus politischer Sicht: Wenn die Polizei oder ein Richter unsere Chats lesen will, werden sie, nachdem sie festgestellt haben, dass Google und Apple sie nicht entschlüsseln können, an die Tür von WhatsApp klopfen.
Um das verschlüsselte Backup auf WhatsApp zu aktivieren, folgen Sie demselben Verfahren wie für das klassische Cloud-Backup: Einstellungen > Chats > Chat-Backup > End-to-End verschlüsseltes Backup > Weiter. An dieser Stelle fordert WhatsApp Sie auf, ein Passwort oder einen 64-stelligen Verschlüsselungscode einzugeben, und Sie müssen danach auf "Fertig stellen" tippen.
Wenn Sie die Option für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht sehen, müssen wir warten: Die Funktion ist noch nicht in unserem Profil angekommen.
Wenn wir hingegen die Verschlüsselung des Backups deaktivieren wollen, müssen wir den gleichen Weg gehen und auf "Deaktivieren" tippen, dann den Schlüssel oder das Passwort eingeben und bestätigen.
WhatsApp verschlüsseltes Backup: Vorsicht mit dem Passwort
Wie Sie vielleicht schon erraten haben, ist das Passwort oder der Schlüssel das Herzstück der Datensicherheit in diesem System: Sie dürfen es nicht verlieren und müssen ein sehr starkes Passwort erstellen, mit Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
Das Problem wird jedoch sein, sich daran zu erinnern: Wenn Sie es verlieren, kann Ihnen niemand helfen, es wiederzuerlangen, da nicht einmal WhatsApp den Verschlüsselungsschlüssel lesen kann, noch die Daten der verschlüsselten Backups.