Schweden: Mikrochips unter der Haut statt Ausweis


Viele Menschen in Schweden lassen sich Mikrochips unter die Haut implantieren, um Zugtickets zu bezahlen, ins Büro zu kommen oder ins Fitnessstudio zu gehen

Mehr als 3.000 Menschen in Schweden haben sich Mikrochips unter die Haut implantieren lassen, damit sie nicht jedes Mal Ausweise, Pässe und sogar Bustickets mit sich herumtragen müssen. Seit 2015 haben zahlreiche Menschen in dem skandinavischen Land einen reiskorngroßen Chip an verschiedenen Stellen ihres Körpers eingepflanzt.

Einige Menschen haben den Mikrochip unter der Hand eingepflanzt und können so ihre Wohnung, ihr Fitnessstudio oder ihr Büro betreten, ohne Schlüssel oder Magnetkarten benutzen zu müssen. Sie müssen lediglich ihre Hand über einen Sensor halten, der in mehreren Gebäuden in Schweden vorhanden ist, um erkannt zu werden und Zugang zum Gebäude zu erhalten. Das ist ein bisschen wie das, was Apple mit dem iPhone ab nächstem Jahr machen möchte, wenn das NFC-Modul dank iOS 12 freigeschaltet sein wird. Bereits seit 2017 ist zudem die gesamte Bahnstrecke in Schweden mit Sensoren ausgestattet, die es den Nutzern ermöglichen, Zugtickets zu kaufen, zu entwerten oder umzuladen. Wie machen sie das? Sie führen den Mikrochip einfach in der Nähe des Sensors unter die Haut. Der Sensor erkennt ihre Persönlichkeit und berechnet die Kosten für die Zugfahrt anhand der zugehörigen Kreditkarte.

Wie wird ein Chip unter die Haut eingesetzt

Personen, die einen Mikrochip unter der Haut haben, geben an, dass der Vorgang nicht schmerzhaft ist und sie nur ein kleines Stechen spüren, wenn der Chip unter die Hand eingesetzt wird. Obwohl das Verfahren sehr einfach ist, kann der Chip bei manchen Menschen Infektionen oder Allergien auslösen. Nach Ansicht von Technologieexperten ist Biohacking, also die Veränderung des Körpers mit Hilfe von Technologie, jedoch einer der Trends der Zukunft. Angefangen hat alles mit Wearables und Wearable Trackern, aber in Zukunft werden Sensoren nicht mehr als Zubehör, sondern direkt am Körper "installiert" sein. Sogar in den USA wird allmählich in Biohacking investiert: Die Automatenkette Three Square Market in Wisconsin hat 50 Angestellten Chips unter die Haut gepflanzt, damit sie sich Zugang zu den Räumlichkeiten verschaffen, die Kassen öffnen und ähnliche Aufgaben erledigen können.


Schreibe einen Kommentar