Sony hat ein Cloud-System entwickelt, um die Abwärtskompatibilität der PS5 auch mit PS3-, PS2- und PS One-Spielen zu ermöglichen. So funktioniert's
Eine der größten Schwächen der PlayStation-Konsolen im Vergleich zu den Xboxen war schon immer die Abwärtskompatibilität: Während die Xbox One (eingeführt 2013) standardmäßig mit Xbox 360- (2005) und originalen Xbox-Titeln (2001) abwärtskompatibel ist, ist die PS4 auch nicht abwärtskompatibel mit der PS3. Mit dem kostenpflichtigen PS Now-Service kann man höchstens rund 800 PS3-Titel auf der PS4 spielen.
Sony weiß, dass dies eine große Einschränkung ist und kommerziell eine große Achillesferse darstellt: Menschen, die Hunderte von Euro für Titel einer Generation ausgegeben haben, müssen erneut bezahlen, um sie auf der nächsten Konsolengeneration nutzen zu können. Auf der PS5 wird es etwas besser sein: Sonys Next-Gen wird nativ abwärtskompatibel mit PS4- und PlayStation VR-Spielen sein. Doch damit nicht genug: Jetzt ist ein Sony-Patent aufgetaucht, das die Dinge noch weiter verändern könnte. Sollte es Wirklichkeit werden, könnte die PS5 sogar abwärtskompatibel mit allen früheren Spielen sein, bis hin zu PS1-Spielen.
PS5: Cloud-Abwärtskompatibilität
Das von Sony eingereichte Patent betrifft ein Cloud-System und eine virtuelle Maschine: Die PlayStation 5 emuliert in der Praxis das Betriebssystem und die Hardware früherer Konsolen auf einer virtuellen Maschine und empfängt die Spiele, um sie aus der Cloud auszuführen. Auf diese Weise ist es möglich, praktisch alle Titel, die in der Vergangenheit veröffentlicht wurden, auf der PS5 zu spielen, einschließlich PS3, PS2 und der ursprünglichen PlayStation. Technisch ist das Patent glaubwürdig, denn die PS5 verfügt über enorme Hardwarekapazitäten, die für ein solches System absolut ausreichen, während Sony bereits über eine etablierte Cloud-Struktur verfügt, die es auch für diesen Zweck nutzen könnte.
Ist das so?
Wie immer muss eines klargestellt werden: Patent bedeutet nicht Produkt, es ist keineswegs sicher, dass Sony sich dazu entschließen wird, diese Idee umzusetzen, aber im Moment hat es sich darauf beschränkt, sie zu patentieren, um sie vor der Konkurrenz zu schützen. Auf der positiven Seite wäre natürlich die Möglichkeit, eine große Anzahl von Spielen über die PS5 zu spielen, selbst in der anfänglichen Einführungsphase, in der es nur sehr wenige PS5-Spiele geben wird. Zu den Nachteilen gehört jedoch immer auch die wirtschaftliche Frage: Lohnt es sich, für ein und dasselbe Spiel zweimal zu bezahlen? Ich bin sicher, dass mehr als ein Nutzer daran zweifeln würde.