Pixel 4 offiziell: Google geht bei Fotos aufs Ganze


Ein Smartphone mit SLR-Kamera-Ambitionen. Google enthüllt seine neueste Handy-Kreation, die die Fotografie zu ihrer Stärke macht

Kein Hinweis auf technische Merkmale und Leistung, Bildschirmgröße oder Hardware-Komponenten. Schließlich ist das Pixel 4 das wahrscheinlich am häufigsten geleakte Smartphone in der Geschichte der Mobiltelefonie (teilweise sogar von Google selbst) und seine technischen Spezifikationen sind seit Tagen, wenn nicht Wochen bekannt.

So ist es keine Überraschung, dass das Pixel 4 während des Made by Google 2019-Events kaum erwähnt wurde. Der Platz, der nur für die technischen Spezifikationen und die Leistung des Telefons vorgesehen war, wurde vollständig den fotografischen Fähigkeiten des Pixel 4 gewidmet, ein Zeichen dafür, dass man in Mountain View besonders stolz auf die Arbeit an der Fotosoftware ist. Wie bei der Präsentation hervorgehoben wurde, sind die fotografischen Fähigkeiten eines Smartphones heute eng mit den Fähigkeiten der im Speicher integrierten Fotosoftware verknüpft: Ohne geeignete Algorithmen für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz können selbst die besten Fotosensoren nur sehr wenig ausrichten.

Kurz gesagt ist das, was Google heute zum Verkauf anbietet (auf Vorbestellung, um genau zu sein, mit Versand ab dem 26. Oktober), in erster Linie ein Fotohandy: eine Digitalkamera (in mancher Hinsicht mit Funktionen, die besser sind als die einer Spiegelreflexkamera) mit den typischen Funktionen eines Telefons der neuesten Generation.

Spezifikationen des Pixel 4 und Pixel 4XL

Wie wir seit Tagen wissen, sind das Pixel 4 und das Pixel 4XL praktisch identisch. Die einzigen Unterschiede bestehen in der Bildschirmgröße und -auflösung (5,7 Zoll Diagonale und FHD+ Auflösung beim ersten Modell, 6,3 Zoll Diagonale und QHD+ Auflösung beim zweiten Modell) sowie in der Akkukapazität (2.800 mAh beim ersten Modell, 3.700 mAh beim zweiten Modell). Ansonsten sind die technischen Daten des Pixel 4 und Pixel 4XL identisch.

Unter dem Display finden wir den Snapdragon 855 mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 oder 128 Gigabyte Speicher für die Datenspeicherung. Dank der Google Photo-Unterstützung können alle Bilder und Videos kostenlos in der Cloud von Big G gespeichert werden, wodurch Speicherplatz auf dem Gerät frei wird. Neben dem "üblichen" Snapdragon gibt es auch zwei Chips, die sich der Verarbeitung von Algorithmen der fotografischen künstlichen Intelligenz (Pixel Neural Core) und der Verschlüsselung und dem Schutz der im Speicher abgelegten Daten (Titan M) widmen.

Im Pixel 4 und Pixel 4XL gibt es auch Raum Soli, ein echtes Radar, das die Ingenieure aus Mountain View direkt neben der Frontkamera integriert haben. Dieser kleine Sensor ist in der Lage, Objekte in der Nähe des Geräts zu erkennen und bestimmte Sensoren des mobilen Geräts von Google auf Befehl zu "aktivieren". Dank Soli ist zum Beispiel die Gesichtsentsperrung des Pixel 4 die schnellste der Welt; gleichzeitig wird Soli genutzt, um das Gerät mit fortschrittlichen Gesten zu steuern.


Pixel 4, offene Türen für computergestützte Fotografie

Wie bereits erwähnt, ist die eigentliche Stärke des Pixel 4 jedoch seine fotografische Abteilung. Und zwar nicht so sehr (oder nicht nur) wegen der eingebauten Sensoren. Das System verfügt über einen Doppelsensor: Der Hauptsensor ist ein 12-Megapixel-Sensor mit einer f/1.7-Blende, optischer Stabilisierung und einem 77°-Sichtfeld; der zweite Sensor ist ein 16-Megapixel-Telezoom-Sensor mit einer f/2.4-Blende, optischer Stabilisierung und einem 52°-Sichtfeld.

Die technischen Spezifikationen der Sensoren sind jedoch, wie es immer häufiger der Fall ist, nur noch ein marginaler Teil des Fotofachs des Smartphones. Die Ingenieure und Entwickler von Big G haben hart an Algorithmen für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz gearbeitet, um jede mit dem Pixel 4 aufgenommene Aufnahme zu verbessern. Das Smartphone macht ausgiebig Gebrauch von der so genannten "computergestützten Fotografie", bei der Ad-hoc-Chips und Algorithmen eingesetzt werden, um Objekte oder Personen in einer Aufnahme zu erkennen und die verschiedenen Parameter der Aufnahme automatisch anzupassen. Die computergestützte Fotografie macht sich jedoch auch in der Nachbearbeitungsphase bemerkbar, wenn Algorithmen die verschiedenen Aufnahmen zum bestmöglichen Ergebnis kombinieren.

Der Nachtmodus wurde beispielsweise durch die Einführung der Astrofotografie verbessert. Sterngucker können mit dem Pixel 4 den Sternenhimmel perfekt oder fast perfekt fotografieren.


Pixel 4 und Pixel 4XL, Preise und Verfügbarkeit in Großbritannien

Wie bereits erwähnt, können die beiden neuen Pixels ab heute vorbestellt werden und werden in den kommenden Wochen ausgeliefert. Das Pixel 4 kostet 759 Euro für die 64-Gigabyte-Version; das Pixel 4XL kostet 899 Euro für die 64-Gigabyte-Version.

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