Auf Facebook nehmen Gruppen zu, in denen sich Männer versammeln, um Bilder von Frauen mit heftigen Beleidigungen zu kommentieren
Der letzte, der Alarm schlug, war Roberto Sgalla, Zentraldirektor der Verkehrs-, Bahn- und Kommunikationspolizei sowie der Sondereinheiten der Staatspolizei. In seiner Rede auf der internationalen Konferenz zum Thema "Gewalt gegen Frauen aus Gründen der Ehre" wies er darauf hin, dass die so genannte Online-Vergewaltigung zu einem unkontrollierbaren Phänomen geworden ist.
Der Direktor der Staatspolizei sprach in seiner Rede von einer "dramatischen Entwicklung" des Phänomens, das für Zehntausende von Mitgliedern sozialer Netzwerke verschiedener Art, insbesondere Facebook, zur Gewohnheit geworden ist. Auch wenn wir bereits seit Anfang 2017 über virtuelle Vergewaltigungen sprechen, ist es in den letzten Monaten zu einer echten Eskalation gekommen: Die Gruppen, in denen sich Männer aller Altersgruppen "treffen", wachsen exponentiell, und es ist nie einfach, sie über die Einstellungen der verschiedenen sozialen Netzwerke rechtzeitig zu identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Was ist eine Online-Vergewaltigung
Obwohl es keinen direkten körperlichen Kontakt (oder eine Konfrontation von Angesicht zu Angesicht zwischen Opfer und Täter) gibt, gilt die virtuelle Vergewaltigung in jeder Hinsicht als gewalttätige und illegale Praxis. Von der Staatspolizei als letzte Grenze der Gewalt im Internet bezeichnet, finden Online-Vergewaltigungen in geschlossenen Gruppen in verschiedenen sozialen Netzwerken statt, in denen Männer jeden Alters Fotos von Frauen (in der Regel ihre Ex-Freundinnen, aber es kann auch vorkommen, dass es sich um völlig Fremde handelt) teilen und andere Mitglieder der Gruppe einladen, sie zu beleidigen und ihre schlimmsten sexuellen Triebe an dem Bild auszulassen. Wenn Sie eine dieser Gruppen entdecken, sollten Sie sie sofort an Facebook melden, damit die Redaktion schnell handeln und sie so schnell wie möglich schließen kann.
Wie man sich gegen eine Online-Vergewaltigung wehren kann
Vergleichbar mit einem Fall von Sextortion (auch wenn in unserem Fall kein Erpressungsversuch und keine Geldforderung vorliegt), sind die Möglichkeiten, sich gegen eine Online-Vergewaltigung zu wehren, mehr oder weniger dieselben. Zunächst einmal ist es immer ratsam, keine Fotos von sich selbst in intimen oder nackten Positionen online zu stellen - auch nicht mit Personen, die Sie gut zu kennen glauben. Dies schneidet die wichtigste "Bezugsquelle" für virtuelle Vergewaltiger ab und verhindert, dass unsere persönlichen und privaten Bilder in die falschen Hände geraten.
Auf die gleiche Weise ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Bilder, die Sie auf Ihren sozialen Profilen freigeben, nur von einer kleinen Gruppe von Nutzern, denen Sie "vertrauen", angesehen werden können. Während Sie zum Beispiel darauf warten, dass Facebook das neue Tool zur Verhinderung des weltweiten Donwloads von Profilbildern freigibt, können Sie mit einigen Tricks Ihr Profilbild schützen und unbrauchbar machen. Vergessen Sie nicht, die Datenschutzeinstellungen der Fotoalben, die Sie online erstellen, zu ändern: Wenn sie öffentlich sind, kann jeder sie sehen und zu seinem eigenen Vorteil nutzen.
Ganz allgemein müssen Sie Ihre Privatsphäre online schützen, indem Sie Ihre Daten - und nicht nur Ihre Bilder - vor neugierigen Blicken schützen. Ein erster Schritt kann zum Beispiel sein, sich mit den Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen von Facebook vertraut zu machen. Aber es muss nicht die einzige sein. Die sozialen Netze sind nämlich nur einer der möglichen "Versorgungskanäle" für virtuelle Vergewaltiger: Die Nutzung von Instrumenten und Programmen zum 360°-Schutz der Privatsphäre ist daher von größter Bedeutung.