Netflix wegen „Squid Game“ verklagt: Was es getan hat


Die beliebte Fernsehserie "Squid Game" hat Netflix eine Klage aus Südkorea gekostet: So geht es weiter

Die Fernsehserie "Squid Game" ist ein großer Hit auf Netflix, weshalb sich die Streaming-Plattform nun einer rechtlichen Herausforderung stellen muss. Es geht jedoch nicht um Urheberrechtsverletzungen, sondern um die Menge des von Netflix erzeugten Datenverkehrs, der sich negativ auf die Stabilität des Internets auswirkt.

Squid Game ist in Südkorea und weltweit zur meistgesehenen Serie geworden, und viele sprechen bereits davon, dass sie genauso erfolgreich oder sogar besser als Bridgerton oder House of Cards sein wird. Der Boom der Zuschauerzahlen führt jedoch zu einer Überlastung des Internets, so dass die koreanische Telefongesellschaft SK Broadband Netflix verklagt hat. Der Antrag an den Streaming-Riesen besteht darin, eine Gebühr für die Nutzung der lokalen Infrastruktur des Netzes zu zahlen. Die Klage wurde eingereicht, nachdem ein Gericht in Seoul zugunsten von SK Broadband entschieden hatte, dass sich die Streaming-Plattform an den Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung der Netzinfrastruktur beteiligen sollte.

Netflix gegen SK Broadband: Urteil aus Seoul

Der Rechtsstreit zwischen Netflix und SK Broadband begann im Jahr 2020, als die Streaming-Plattform eine Klage darüber einreichte, ob sie eine Gebühr für die Nutzung des Netzes an SK zahlen sollte. Laut Netflix' Position enden die Verpflichtungen der Plattform mit der Erstellung von Inhalten und der Zugänglichkeit für ihre Abonnenten.

Das Gericht in Seoul entschied jedoch im Juni gegen Netflix, in einem Urteil, das betonte, dass SK Broadband einen Dienst anbietet, der mit Kosten verbunden ist, und bezeichnete es als "vernünftig", dass die Streaming-Plattform im Gegenzug für die Nutzung des Netzes etwas bezahlt.

Die südkoreanische Behörde schätzte Netflix eine Gebühr von rund 27,2 Milliarden Won, fast 20 Millionen Euro, allein für die Nutzung des Netzes im Jahr 2020. Die Streaming-Plattform hat Berufung eingelegt und behauptet, mit Investitionen in Höhe von 770 Mrd. Won (über 500 Mio. EUR) zur Schaffung von 16 000 Arbeitsplätzen in Südkorea beigetragen zu haben, doch nun wirft SK Broadband das Thema mit einer neuen Beschwerde erneut auf. Jetzt muss nur noch die Entscheidung des Gerichts abgewartet werden: Das Berufungsverfahren beginnt im Dezember.


Netflix und SK Broadbands erhöhter Datenverkehr

Der Internetdienstleister SK Broadband hat seit Mai 2018 einen Anstieg des Datenverkehrs für den Zugang der Nutzer zu Streaming-Plattformen verzeichnet. So schätzt das südkoreanische Unternehmen, dass der von Netflix generierte Datenverkehr von Mai 2018 bis September 2021 um das 24-fache gestiegen ist und insgesamt 1,2 Billionen Bits an verarbeiteten Daten umfasst.

Hinter diesem Anstieg steht der Erfolg mehrerer südkoreanischer Netflix-Produktionen, darunter die TV-Serien Squid Game und D.Vor allem P. Squid Game war in den letzten Tagen ein großer Erfolg, und SK Broadband hat Netflix deswegen verklagt.

Aber Netflix ist nicht der einzige Streaming-Gigant, den SK Broadband auffordert, sich an den Kosten des im Internet erzeugten Datenverkehrs zu beteiligen. Andere Anbieter von Streaming-Inhalten wie Apple, Facebook und Amazon zahlen in Südkorea bereits eine Netznutzungsgebühr. Die einzigen unter den großen Jungs, die derzeit keinen Beitrag leisten, sind Netflix und YouTube.


Schreibe einen Kommentar