Mit der Android Ready SE Alliance verändert Google die Art und Weise, wie wir unsere Autos nutzen


Google fordert die Chip-Hersteller auf, persönliche Daten sicher zu speichern: In Zukunft werden wir Smartphones und Wearables nutzen, um unsere Autos zu öffnen und Dokumente zu speichern.

Nachdem sie die Art und Weise, wie wir viele unserer täglichen Aktivitäten angehen, revolutioniert haben, sind technologische Geräte dabei, ein wertvoller Verbündeter bei der Nutzung unserer Autos zu werden. Der Star der Show ist Googles Android Ready SE Alliance, ein System, das in der Lage ist, digitalisierte Versionen wichtiger Werkzeuge und Dokumente wie Führerscheine zu speichern und zu nutzen, aber auch Autoschlüssel, Hausschlüssel oder andere elektronische Schlösser zu ersetzen.

Android Ready SE Alliance ist im Grunde eine industrielle Allianz zwischen Google und Herstellern von "Secure Element"-Hardware, d.h. Chips, die in der Lage sind, sensible persönliche Daten sicher und verschlüsselt zu speichern. Im Rahmen der Allianz stellt Google seine mit Android 11 eingeführte "Identity Credential API" zur Verfügung, die es den Nutzern ermöglicht, auf ihren Smartphones nicht nur ihren Führerschein, sondern auch andere Dokumente und Berechtigungsnachweise auf völlig sichere Weise zu speichern. Nach Ansicht von Big G ist es daher an der Zeit, einen weiteren Schritt zu tun und die Art und Weise der Datenspeicherung und des Datenzugriffs zu standardisieren, und zwar in einer sicheren und einbruchsicheren Umgebung, wie sie moderne Mobiltelefone darstellen. Die Android Ready SE Alliance könnte die richtige Gelegenheit sein, um zumindest die erste Phase dieser anspruchsvollen Reise abzuschließen.

Android Ready SE Alliance, was sie ist

Nach Angaben von Google wurde die Android Ready SE Alliance gegründet, um "eine Reihe von quelloffenen, validierten, gebrauchsfertigen SE (Secure Element) Applets zu erstellen". Der Wunsch von Mountain View ist es nämlich, Applets (d.h. kleine Anwendungen mit einem bestimmten Zweck) erstellen zu können, die die freie Nutzung digitaler Identitätsnachweise ermöglichen, wie z.B. eine entmaterialisierte Version des Führerscheins und der Fahrzeugschlüssel.

Bereits im Jahr 2018 hatte Google einen besonders widerstandsfähigen Chip namens Titan M entwickelt und in sein Smartphone Pixel 3 eingebaut. Dasselbe wurde später für die Speicherung von Android-App-Schlüsseln über StrongBox verwendet, eine Technologie, die die sichere Verwaltung von Passwörtern und kryptografischen Schlüsseln ermöglicht und nun in einer Version veröffentlicht wurde, die auch von anderen OEM-Partnern genutzt werden kann.


Android Ready SE Alliance, wer kann dabei sein

Um zum Kreis der OEMs in Googles Android Ready SE Alliance zu gehören, müssen bestimmte grundlegende Parameter erfüllt werden, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit, mit speziellen Verschlüsselungsprotokollen, um die Sicherheit der zukünftigen Nutzer zu schützen. Zu der Gruppe gehören bereits Unternehmen wie Giesecke Devrient, Kigen, NXP, das italienisch-französische Unternehmen STMicroelectronics und Thales. Alle diese Unternehmen werden die Hardware und die Applets für die sichere Speicherung von Schlüsseln und Dokumenten herstellen und sich dabei an die von der Allianz ausgearbeiteten Standards halten.


Android Ready SE Alliance in der Praxis

Google hat bestätigt, dass das Projekt nicht ausschließlich für Smartphones und Tablets gedacht ist. Tatsächlich könnte es auch auf anderen Plattformen wie Wear OS (für tragbare Geräte), Android TV und Android Automotive OS implementiert werden. Mit all diesen Geräten werden wir in nicht allzu ferner Zukunft in der Lage sein, uns ohne Eingabe von Benutzernamen und Passwort zu authentifizieren. Wenn wir beispielsweise unsere Zugangsdaten auf einer Smartwatch gespeichert haben, können wir damit die Tür unseres Hauses oder unseres Autos öffnen, aber auch unsere Dokumente aufbewahren.

In der Zwischenzeit arbeiten andere Unternehmen bereits an ihren eigenen Versionen von digitalen Schlüsseln. Samsung plant beispielsweise, ein ähnliches System zum Öffnen und Starten von Fahrzeugen der Marken Audi, BMW, Ford und Genesis einzusetzen. In jedem Fall handelt es sich um einen anderen Plan als das Projekt von Google, das auf der Grundlage von Android auf Universalität abzielt und die Möglichkeit vorsieht, dem Fahrer auch eine digitalisierte Version seines Führerscheins zur Verfügung zu stellen.

Schreibe einen Kommentar