Konten gehackt: Google Plus wird wegen Sicherheitsproblemen abgeschaltet


Das Unternehmen aus Mountain View wollte die Schwachstelle zunächst nicht bekannt geben, doch eine Untersuchung des Wall Street Journal zwang es zu drastischen Gegenmaßnahmen

Google+ wird abgeschaltet. Google Plus, das im Juni 2011 als ein weiterer Versuch von Big G gestartet wurde, ein alternatives soziales Netzwerk zu Facebook zu schaffen, hatte immer Schwierigkeiten, eine Identität und vor allem eine loyale Nutzerbasis zu finden, die es der Plattform ermöglichen würde, "organisch" zu wachsen und somit eine echte Alternative zu anderen sozialen Netzwerken darzustellen.

Die Gründe, die zur Schließung von Google Plus geführt haben, sind jedoch nicht auf den mangelnden Erfolg zurückzuführen. Im Gegenteil, Google war gezwungen, seine Pforten wegen einer schwerwiegenden Sicherheitslücke zu schließen, die drei Jahre lang die persönlichen Daten von mehr als einer halben Million Mitgliedern der Plattform gefährdet hatte. Obwohl die Schwachstelle bereits im März letzten Jahres behoben wurde, zog es Google zunächst vor, nichts zu veröffentlichen, um die Nutzer nicht zu verängstigen: Nach Ansicht der Techniker und Experten von Big G hätte niemand die Schwachstelle ausgenutzt und damit die Daten der Nutzer gestohlen. Eine Untersuchung des Wall Street Journal hat jedoch die Wahrheit ans Licht gebracht und Google gezwungen, drastische Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Warum Google Plus geschlossen wird

Der Fehler hätte insbesondere die Art und Weise betroffen, in der Nutzerdaten mit Apps und Erweiterungen von Drittanbietern geteilt werden. Die von den Google-Entwicklern in den letzten Jahren entwickelten APIs sind immer komplexer geworden und müssen auf dem neuesten Stand gehalten werden, was Raum für sehr gefährliche Fehler und Schwachstellen - wie die, die zur Schließung von Google+ führte - lässt, die die persönlichen Daten der Nutzer gefährden könnten. Dies und der mangelnde Erfolg von Google Plus veranlassten das Unternehmen aus Mountain View, die Türen seiner sozialen Plattform endgültig zu schließen.


Googles Gegenmaßnahmen

Offensichtlich war Google nicht untätig. Das von Page und Brin gegründete Unternehmen hat die Schwachstelle nicht nur im März 2018 behoben, sondern auch das Projekt Strobe gestartet, eine neue Initiative, die darauf abzielt, die Kontrolle der Nutzer über ihre persönlichen Daten noch weiter zu verbessern. Sobald die Initiative vollständig umgesetzt ist, können Google-Mitglieder wählen, ob eine App oder eine Erweiterung eines Drittanbieters auf die Informationen in ihrem Profil zugreifen kann und, was noch wichtiger ist, auf welche Art von Informationen sie zugreifen können. Darüber hinaus hat Google beschlossen, den Zugriff auf bestimmte Arten von Daten wie Anrufprotokolle, SMS- und E-Mail-Nachrichten zu beschränken.


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