Jeff Bezos will nach der Raumfahrt die Kernfusion


Bezos hat ein Projekt finanziert, das die Welt der Kernkraft durch die Erzeugung sauberer Energie revolutionieren soll, und plant den Bau eines Fusionskraftwerks in England.

Jeff Bezos ist bereit, mit der New Shepard seines Unternehmens Blue Origin in den Weltraum zu fliegen, und in der Zwischenzeit will er auch die Welt der Kernkraft revolutionieren. Der Amazon-Gründer hat ein Projekt von General Fusion zum Bau einer Pilotanlage für die Kernfusion in Oxfordshire, England, finanziert. Die Anlage unterscheidet sich vom traditionellen nuklearen Ansatz, indem sie versucht, Atome miteinander zu verschmelzen, anstatt sie zu spalten; das Ziel ist es, saubere, billige Kernenergie aus Wasser zu erzeugen.

Kernkraftwerksprojekt von Jeff Bezos finanziert

Die kanadische General Fusion ist eines der führenden Privatunternehmen, das die Kernfusion zu einer kommerziellen Energiequelle machen will. Die neue Anlage wird in Culham gebaut, wo das nationale Fusionsforschungsprogramm des Vereinigten Königreichs angesiedelt ist. Er wird keinen Strom erzeugen, ist 70 % so groß wie ein Kernreaktor und wird voraussichtlich rund 400 Millionen Dollar kosten. Bezos soll davon fast 20 Millionen Dollar finanziert haben. Ziel ist es, die Anlage bis 2025 in Betrieb zu nehmen.

Fusion ist der Prozess, mit dem die Sonne Energie erzeugt: Die General Fusion-Methode verspricht eine sicherere, kohlenstofffreie Energiequelle, bei der sehr wenig radioaktiver Abfall entsteht. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Idee, Atome bei Temperaturen zu verschmelzen, die weit über denen der Sonnenoberfläche liegen. Dies stellt eine große technische und finanzielle Herausforderung dar. Das kanadische Unternehmen verwendet einen Ansatz namens magnetisierte Zielfusion. Bei diesem Verfahren wird ein überhitztes Gas, Plasma genannt, das aus einer bestimmten Form von Wasserstoff besteht, in einen Zylinder eingespritzt, der von einer Wand aus flüssigem Metall umgeben ist. Hunderte von pneumatischen Kolben werden dann verwendet, um das Plasma zu komprimieren, bis die Atome schmelzen, wodurch enorme Wärmemengen erzeugt werden, die dann vom flüssigen Metall übertragen und zum Kochen von Wasser und zur Erzeugung von Dampf für den Antrieb einer Turbine verwendet werden.

Der Vorteil dieses Ansatzes besteht laut General Fusion darin, dass ein Großteil der Technologie bereits in der Industrie vorhanden ist. Die Entscheidung, die Demonstrationsanlage in Oxfordshire zu errichten, wurde durch die Finanzierung durch die britische Regierung ermöglicht, die erklärt hat, dass die Vereinbarung mit General Fusion Hunderte von Arbeitsplätzen in der Region während der dreijährigen Bauphase und viele weitere während der Betriebsphase schaffen wird.

Neben der Kernenergie wurde auch die Erforschung neuer Energiequellen intensiv vorangetrieben. In Singapur wurde zum Beispiel ein Verfahren entdeckt, mit dem menschlicher Schweiß in Elektrizität umgewandelt werden kann, die für den Betrieb kleiner Geräte genutzt werden könnte.

Stefania Bernardini


Schreibe einen Kommentar