Huawei hat in China drei Computer mit dem Betriebssystem Deepin Linux auf den Markt gebracht, einer von einem chinesischen Unternehmen entwickelten Distribution. Bereit, sich von Windows zu verabschieden?
Nicht nur, dass Huawei sich vom Android-Betriebssystem für seine Smartphones verabschieden muss, auch bei seinen Laptops könnte das Unternehmen gezwungen sein, Microsoft Windows aufzugeben. Wiederum als Folge der Handelsspannungen zwischen China und den USA und dem berühmten Verbot von Donald Trump. Aber das chinesische Unternehmen experimentiert bereits mit einer brauchbaren Alternative.
In diesem Fall ist die Alternative bereits fertig und heißt Linux. Um genau zu sein, Deepin Linux, eine chinesische Distribution des Open-Source-Betriebssystems, die auf Debian basiert. Deeping Linux ist bereits auf drei Laptops vorinstalliert, die Huawei über seinen Online-Store auf dem chinesischen Markt verkauft. Die drei Huawei-Notebooks ohne Windows 10 sind das Matebook 13, das Matebook 14 und das Mateboox X Pro. Auf dem internationalen Markt werden dieselben Huawei-Laptops jedoch immer noch mit vorinstalliertem Windows 10 verkauft, was nach Ansicht vieler bedeutet, dass das Unternehmen noch nicht beschlossen hat, das Microsoft-Betriebssystem ganz aufzugeben.
Das Matebook 13, das Matebook 14 und das Matebook X Pro, die im chinesischen Shop VMALL verkauft werden, sind identisch mit denen auf dem internationalen Markt. Der einzige Unterschied ist das Betriebssystem, das durch Deepin Linux ersetzt wurde. Der Verzicht auf Windows hat es Huawei ermöglicht, den Preis nach unten zu korrigieren: Das Matebook 13 und 14 kosten 300 Yuan weniger (etwa 38 Euro), während das Matebook X Pro 600 Yuan weniger (etwa 76 Dollar) kostet. Dieser Preisunterschied ergibt sich aus der Tatsache, dass Deeping Linux im Gegensatz zu Windows kostenlos ist (Sie zahlen nur für den technischen Support).
Eine umsichtige Wahl
Während Huawei bei Smartphones noch versucht herauszufinden, ob und wann es gezwungen sein wird, sein proprietäres Betriebssystem HarmonyOS zu verwenden, das vom Unternehmen selbst als "noch nicht bereit" für die Ausstattung eines modernen Mobiltelefons bezeichnet wird, hat man sich bei Laptops für eine viel konservativere Wahl entschieden: man setzt auf ein bereits bestehendes und gut eingefahrenes Betriebssystem, das sofort einsatzbereit und perfekt mit der Hardware kompatibel ist, auf der auch Windows läuft. Damit kann Huawei im Falle einer Entspannung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China nahezu schmerzfrei auf das bisherige Microsoft-Betriebssystem zurückgreifen.
Indirekt könnte all dies auch der Linux-Welt gut tun: Solange Huawei Deepin Linux auf seinen Rechnern einsetzt, muss es die Treiber für die verschiedenen Hardwarekomponenten entwickeln und ständig aktualisieren und dafür sorgen, dass möglichst viele Peripheriegeräte mit dieser Version des von Linus Torvalds geschaffenen Systems kompatibel sind.