Computersicherheitsforscher haben einen Virus für Telegram auf Android entdeckt, der ein Smartphone übernehmen kann - so schützen Sie sich
Nach der Auseinandersetzung mit der russischen Regierung, die zu einem Nutzungsverbot für eine große Zahl von Nutzern führte, gehen die Probleme für Telegram, die beliebte Instant-Messaging-App-Alternative zu WhatsApp, weiter. Jetzt haben Hacker die Android-Version von Telegram mit einem neuen Virus ins Visier genommen.
Sicherheitsforscher von ESET haben entdeckt, dass die Android-App von Telegram von einer Gruppe von Cyber-Kriminellen mit einer neuen Malware namens HeroRat manipuliert wurde. Nach Angaben von Cyber-Sicherheitsexperten befindet sich der Virus seit mindestens einem Jahr im Quellcode der App, ist aber nur sehr schwer zu entdecken, da er sich perfekt als Chatbot tarnt, einer von vielen, die in Telegram vorhanden sind. Die Malware ist ziemlich ausgeklügelt, und sobald sie sich installiert hat, erhält sie Administratorrechte auf dem Gerät, was bedeutet, dass sie auf unseren Smartphones tun kann, was sie will: neue Viren installieren oder uns rund um die Uhr ausspionieren und all unsere privaten Informationen stehlen.
Wie sich der neue Telegram-Virus verbreitet
HeroRat ist nicht im Google Play Store erhältlich, kann aber auf verschiedenen Seiten heruntergeladen werden, die der Telegram-App gewidmet sind, auf inoffiziellen Android-Stores und auch über Links auf den wichtigsten Social-Media-Seiten. Der Virus wurde jedoch auch von Hackern in andere Anwendungen eingefügt, insbesondere in solche, die mit dem Kauf von Bitcoin, bezahlten Paketen für neue Follower auf Instagram und Facebook oder Programmen zu tun haben, die versprechen, die Passwörter des WLANs herauszufinden, mit dem man sich verbinden will.
HeroRat funktioniert derzeit auf jeder Android-Version, auch auf der neuesten Version Oreo 8.1. Es ist nicht leicht, die Bedrohung zu erkennen. Wenn wir zufällig eine der bösartigen Apps, die HeroRat enthalten, auf unserem Gerät installieren, wird eine Fehlermeldung angezeigt, die uns darauf hinweist, dass die App aufgrund von Inkompatibilität mit unserem Gerät deinstalliert wurde. In Wirklichkeit hat der bösartige Malware-Code zu diesem Zeitpunkt, auch wenn er nicht sichtbar ist, bereits begonnen, auf versteckte Weise auf unserem Telefon zu agieren. Derzeit sind vor allem Telegram-Nutzer im Iran und im Nahen Osten von dem Virus betroffen, aber potenziell sind alle Android-Nutzer gefährdet.
Wie man sich gegen den HeroRat-Virus schützen kann
Im Falle einer HeroRat-Infektion auf unserem Smartphone müssen wir eine hochmoderne Computer-Sicherheitssoftware installieren, die in der Lage ist, die Bedrohung durch einen gründlichen Scan unseres Geräts zu erkennen. Um diese Abhilfemaßnahmen zu vermeiden, wird jedoch empfohlen, niemals Anwendungen außerhalb des Google Play Store zu installieren. Vor allem beim Surfen in sozialen Medien sollten wir Anwendungen, die uns über einen einfachen Link als herunterladbar präsentiert werden, nicht vertrauen. Sie sind oft nichts anderes als Online-Betrug oder, schlimmer noch, Malware.