Google und Facebook wissen, ob Sie sich Pornoseiten ansehen, sogar inkognito


Nach einer US-Studie sammeln 93 % der Pornoseiten Daten über unsere Vorlieben und geben sie an Drittunternehmen weiter. Dazu gehören auch Google und FB

Es ist bekannt, dass es im Internet Tools gibt, die das Nutzerverhalten verfolgen, um kommerziell nützliche Daten zu erhalten. Obwohl die Europäische Union versucht hat, dies zunächst mit dem Cookie-Gesetz und dann mit der Datenschutz-Grundverordnung einzudämmen, ermöglicht es den Unternehmen, ein einzigartiges Profil von uns zu erstellen, dank dessen sie uns Werbung und Produkte vorschlagen können, die unseren Interessen entsprechen.

Aber einige Webseiten werden stärker überwacht als andere. Vor allem Pornoseiten erhalten viel Aufmerksamkeit von den Web-Giganten und werden ständig von Web-Trackern verfolgt. Sowohl Facebook als auch Google weisen dies stets zurück und erklären, dass sie die über die Besucher von Erwachsenen-Websites gesammelten Informationen nicht zur Erstellung von Marketingprofilen verwenden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.

Die Studie: Pornoseiten und Web-Tracker

Eine Studie, die gemeinsam von Forschern von Microsoft, Carnegie Mellon und der University of Pennsylvania durchgeführt wurde, behauptet, dass Pornoseiten ständig von Web-Trackern überwacht werden. Mithilfe eines Tools namens webXray untersuchten die US-Wissenschaftler 22.484 Websites und fanden heraus, dass 93 % der Seiten Daten sammeln und an Drittunternehmen weitergeben. Die im März 2018 durchgeführte Studie ergab, dass sowohl Facebook als auch Google zu diesen Unternehmen gehören, die Tracker für Pornoseiten nutzen. So sammelt Big G Daten von 74 % der untersuchten Websites, was einem Prozentsatz von rund 16.638 Websites entspricht, während Facebook bei 10 % mit "nur" 2.248 Websites stehen bleibt.


Inkognito-Surfen

Wissenschaftler warnen: Inkognito-Surfen dient nicht dem Schutz vor Verfolgung. Denn auch wenn die Navigation des Nutzers, der diese Option nutzt, nicht im Browserverlauf aufgezeichnet wird, werden die Daten dennoch erfasst und an Dritte weitergegeben. Darüber hinaus weist die Studie darauf hin, dass Nutzer, die auf Pornoseiten surfen, ständig der Gefahr eines möglichen Hackerangriffs ausgesetzt sind, da nur 17 % der Seiten eine Verschlüsselung zum Schutz ihrer Daten und der ihrer Nutzer verwenden.


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