Kurz gesagt, kann jeder, der weiß, dass er positiv auf das Virus reagiert, dies melden, ohne einen Arzt aufsuchen zu müssen: das hat die Garante per la Privacy beschlossen.
Dass Immuni trotz über 10 Millionen Downloads ein Flop war, ist leider eine Tatsache: sein Beitrag zur Kontakterkennung und damit zur Eindämmung der Ausbreitung der Pandemie in Italien war, gelinde gesagt, marginal. Der Fehler lag jedoch nicht nur bei Immuni (das nicht perfekt ist und mehr als ein Betriebsproblem hatte), sondern auch bei dem System, das gesetzlich vorgeschrieben ist, um dem Nationalen Gesundheitsdienst die Meldung der Viruspositivität zu übermitteln, mit der die Ermittlung von Kontaktpersonen beginnt.
Die Meldung kann, wie jetzt bekannt ist, nicht unabhängig vom positiven Nutzer erfolgen, sondern muss über einen Arzt der örtlichen Gesundheitsbehörde laufen. Leider hat, wie so oft in Italien, die bürokratische Passage der Immuni-App einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber das könnte sich jetzt dank der Stellungnahme der italienischen Datenschutzbehörde ändern.
App Immuni: Was die Garante sagte
Grundsätzlich hat die Garante für den Datenschutz das Gesundheitsministerium ermächtigt, Immuni zu ändern. Die neue Version, die noch nicht erschienen ist, wird einen neuen Abschnitt enthalten, mit dem es möglich sein wird, den eigenen positiven Abstrich (oder serologischen Test) selbständig zu melden.
Das Verfahren erfordert die Eingabe von zwei Daten: den eindeutigen nationalen Code (Cun), der vom Sistema Tessera Sanitaria Ihrem eigenen Covid-19-Diagnosetestbericht zugewiesen wurde, und die letzten 8 Ziffern Ihrer Gesundheitskarte. Mit diesen Daten wird das nationale Warnsystem Covid-19 in der Lage sein, die Positivität zu überprüfen und temporäre Schlüssel aus der Immuni-App hochzuladen, aus denen es die jüngsten Kontakte rekonstruieren kann.
App Immuni: ist es zu spät?
Was sich viele Menschen nach der Entscheidung des Datenschutzbeauftragten fragen, ist, ob es jetzt zu spät ist. Die Rückverfolgung von Coronavirus-Kontakten ist offiziell seit dem Sommer nicht mehr möglich, die Zahl der Infektionen steigt ins Unermessliche, die Zahl der Todesfälle nimmt nicht ab, und das einzig Gute ist, dass es jetzt vorrangig darum geht, die Impfung zu beschleunigen, anstatt die Rückverfolgung zu beschleunigen.
Wie stark die Nutzung von Immuni nach diesem Urteil zunehmen wird, bleibt also abzuwarten. Aber es ist sicherlich eine wichtige Entscheidung für mögliche zukünftige Fälle, in denen der Schutz der persönlichen Daten der Bürger und ihrer Gesundheit nebeneinander bestehen müssen.