Der Game Boy wird 30: Wie er sich im Laufe der Zeit verändert hat


Der Game Boy markierte eine neue Ära im Spielebereich und öffnete die Tür zur Welt der Handheld-Konsolen. Im Laufe seines Lebens hat er sich mehrmals verändert: hier ist die Geschichte

Happy Birthday Game Boy. Nintendos legendäre, ikonische Handheld-Konsole wurde am 21. April 1989 auf den Markt gebracht und ist nun genau 30 Jahre alt. Von diesem Tag an ging eine Ära der Videospiele zu Ende und eine neue begann. Auf globaler Ebene.

Die Ära, die zu Ende ging, war die der "Game & Watch", tragbare, faltbare elektronische Spiele, die von Gunpei Yokoi für Nintendo entwickelt wurden, dem gleichen Designer und Erfinder, der später den Game Boy schuf. Anders als bei den ersten Geräten war es möglich, das Spiel durch den Kauf neuer Game-Pak-"Kassetten" zu ändern, was das Gerät im Grunde zu einem tragbaren Nintendo NES mit geringerer Leistung machte. Der Erfolg war enorm: Von 1989 bis 2003, dem Jahr, in dem der Game Boy vom Markt genommen wurde, verkaufte Nintendo 118 Millionen Geräte und brachte 6 Versionen heraus (plus eine, die nur in Japan verkauft wurde): neben dem ursprünglichen Game Boy (1989), Game Boy Pocket (1996), Game Boy Color (1998), Game Boy Advance (2001), Game Boy Advance SP (2003) und Game Boy Micro (2005). Die nur in Japan verkaufte Version ist der Game Boy Light von 1997.

Game Boy (1989)

Die ursprüngliche Version des Game Boy ist weder besonders leistungsfähig noch besonders handlich. Der Bildschirm ist nicht sehr groß, nicht hintergrundbeleuchtet und in Graustufen (oder besser gesagt, grün) gehalten. Heute würde niemand auf die Idee kommen, es zu kaufen, damals wollte es jeder haben. Wenn du in den 80er und 90er Jahren ein Kind warst, hattest du entweder einen Game Boy oder wolltest einen haben. Die Hardware-Architektur war 8-Bit (abgeleitet vom 4-MHz-Z80-Chip von Sharp), der Arbeitsspeicher betrug 8 Kb (plus weitere 8 Kb Video-RAM), der Bildschirm war ein Flüssigkristallbildschirm (Auflösung 160×144 Pixel) und zum Betrieb waren 4 AA-Batterien erforderlich. Erst später kam das Game Boy Battery Pack auf den Markt, ein tragbares Netzteil mit wiederaufladbaren Batterien im Inneren.


Game Boy Pocket (1996)

Der Game Boy war so erfolgreich auf dem Markt, dass Nintendo bis 1996 wartete, um eine zweite Version herzustellen, die zudem praktisch identisch mit der vorherigen war: der Game Boy Pocket. Es handelte sich um einen normalen Game Boy mit einem kompakteren und handlicheren Design, was allerdings bedeutete, dass zwei Batterien (und eine Menge Batterielebensdauer) aus dem ursprünglichen Modell entfernt werden mussten. Im folgenden Jahr, 1997, begann Nintendo in Japan mit dem Verkauf einer Version des Pocket mit beleuchtetem Bildschirm: dem Game Boy Light.


Game Boy Color (1998)

Zwei Jahre nach der Einführung des Game Boy Pocket verpasste Nintendo dem Game Boy seinen ersten echten Technologiesprung: den Farbbildschirm und eine robustere Hardware-Konfiguration. Der Prozessor, ebenfalls von Sharp und 8-Bit, hatte jetzt 8 MHz und der Arbeitsspeicher wurde auf 32 Kb plus 16 Kb Video-RAM erhöht. Es stehen 32.000 Farben zur Verfügung, aber nur 10 können gleichzeitig verwendet werden, der Bildschirm bleibt gleich groß (2,32 Zoll) und die Auflösung beträgt 160×144 Pixel.

Game Boy Advance (2001)

Der Game Boy Advance war der erste 32-Bit-Game Boy (integrierte aber einen 8-Bit-Z80-Coprozessor, um die Abwärtskompatibilität mit alten Titeln zu gewährleisten) und galt als die Taschenversion des Super Nintendo. Das Design wurde im Vergleich zu früher geändert: Die Pads und Tasten befinden sich nicht mehr unter dem Bildschirm, sondern an den Seiten. Ein Design, das auch heute noch Bestand hat und das wir zum Beispiel auf der Nintendo Switch finden. Der GBA war mit einem 16-MHz-ARM-Prozessor, 288 KB Arbeitsspeicher (von denen 32 KB direkt in den Prozessor eingebaut waren) und 96 KB Video-RAM ausgestattet. Die maximale Farbanzahl betrug immer noch 32.000, aber jetzt konnten 512 Farben gleichzeitig dargestellt werden. Er war der erste Game Boy, auf dem "fast" 3D-Spiele laufen konnten.

Game Boy Advance SP (2003)

Das Akronym SP für Game Boy Advanced SP steht für "Special Project" und in der Tat ist dieser Game Boy etwas Besonderes. Das Design geht auf die Vergangenheit zurück, mit den Bedienelementen unterhalb des Bildschirms, aber die Konsole ist faltbar und passt bequem in die Tasche. Der Bildschirm ist hintergrundbeleuchtet. Eine weitere Neuerung ist der wiederaufladbare Akku.

Game Boy Micro (2005)

Der Game Boy Micro aus dem Jahr 2005 wurde ebenfalls vom Game Boy Advance abgeleitet, dem letzten Game Boy, bevor Nintendo sich der Handheld-Konsole DS zuwandte (gefolgt vom 3DS und Switch). Der Game Boy Micro ist genau das, was auf der Verpackung steht: ein GBA, der so weit wie möglich geschrumpft wurde, allerdings auf Kosten der Kompatibilität mit alten Spielen für den originalen Game Boy und Color. Es war nie ein Verkaufsschlager, aber für Sammler ist es ein Muss.

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