Im Jahr 2017 hat Apple zugegeben, Software zur Verlangsamung der Leistung älterer iPhones eingesetzt zu haben, um diese nicht zu beschädigen. Eine Entscheidung, die Apple teuer zu stehen kam
Das "schlaue" Manöver, alte iPhones zu verlangsamen, um die Nutzer zum Kauf eines neuen Smartphones zu bewegen, kam Apple teuer zu stehen: Das Unternehmen aus Cupertino hat sich nämlich bereit erklärt, bis zu 500 Millionen Dollar Entschädigung zu zahlen.
Dies entspricht einer durchschnittlichen Entschädigung von 25 Dollar pro Gerät, die jedoch je nach den verschiedenen Faktoren bis zu 46 Dollar betragen kann, wobei jeder Fall einzeln geprüft wird. Im günstigsten Fall, d. h. wenn alle Nutzer eine Mindestentschädigung erhalten, wird Apple 310 Millionen Dollar ausgeben. Apple bestreitet übrigens, die iPhones verlangsamt zu haben, erklärt sich aber bereit, zu zahlen, um den Rechtsstreit ein für alle Mal beizulegen. Nach Angaben von Apple sind die Verlangsamungen auf hohe Temperaturen und andere externe Faktoren zurückzuführen. Die Affäre geht auf das Jahr 2017 zurück, als Apple in mehrere Gerichtsverfahren wegen einer Softwareänderung verwickelt war, die nach Angaben des Unternehmens die Telefone vor Überhitzung schützen sollte.
Welche Nutzer werden entschädigt
Entschädigt werden sollen US-Besitzer von iPhone 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus, 7, 7 Plus oder SE mit iOS 10.2.1 oder neuer. Ebenfalls abgedeckt sind US-Nutzer des iPhone 7 und 7 Plus mit iOS 11.2 oder neuer, das vor dem 21. Dezember 2017 gekauft wurde. Die Anwälte der Nutzer, die Apple verklagt haben, sind zufrieden und halten die Entschädigung für "fair, vernünftig und angemessen".
Weitere Kosten für Apple
Zu den Kosten, die sich aus den Vergleichen ergeben, muss Apple noch die Kosten für die Anwälte der Nutzer, die Apple verklagt haben, hinzurechnen: 93 Millionen Euro, das sind 30 % von 310 Millionen. Weitere 1,5 Millionen Euro sind für sonstige Kosten im Zusammenhang mit dem Verfahren vorgesehen. Hinzu kommen die indirekten Kosten für schlechte Publicity und die Kosten, die dadurch entstanden sind, dass Apple nach der Entdeckung der Verlangsamung der iPhones die Kosten für den Austausch der Akkus seiner alten Smartphones deutlich senken musste: von 79 auf 29 Dollar.
Warum Apple die iPhones verlangsamte
Das Akku-Problem steht im Mittelpunkt dieser Affäre, die auf Ende 2017 zurückgeht. Apple, das kein Fehlverhalten zugibt, wird vorgeworfen, iPhones absichtlich zu verlangsamen, um die schlechtere Akkuleistung älterer Smartphones auszugleichen. Laut Apple war die Software-Änderung, die die iPhones verlangsamen würde, notwendig, um einen in die Smartphones eingebauten Sicherheitsmechanismus zu verhindern, der, wenn das Telefon zu heiß wird, eine plötzliche Abschaltung des Geräts bewirkt, um weitere Probleme zu verhindern.