Wie Sie Ihr Handy in einen Computer mit Maus und Tastatur verwandeln


Dockingstationen, Apps und in das Betriebssystem integrierte Funktionen sind alles Optionen, um Smartphones und Tablets mit allen Annehmlichkeiten eines Laptops oder Desktops zu nutzen

Wenn Sie darüber nachdenken, einen Computer zu kaufen, halten Sie einen Moment inne. Wenn Ihr Telefon oder Tablet ein hochmodernes Gerät ist, vielleicht ein Spitzengerät, das Sie gerade gekauft haben, warum versuchen Sie dann nicht, es mit einer ganzen Reihe von Zubehörteilen zu verbinden, die es in einen leistungsstarken Laptop oder Desktop-PC "verwandeln"?

Es ist ein Satz, den man oft hört und liest: Die neueste Generation von Smartphones und Tablets sind Mini-Computer. Sie sind leistungsstark, schnell und zuverlässig, und alles, was sie brauchen, ist die Möglichkeit, sie mit dem Komfort eines Notebooks oder Desktops zu nutzen. Ob Dockingstation - in den meisten Fällen mit Bildschirm, Tastatur und Maus ausgestattet - oder Anwendungen, die den Anschluss von Peripheriegeräten an tragbare Geräte ermöglichen, oder in das Betriebssystem eingebaute Funktionen, es gibt eine Lösung für alle, die Smartphones und Tablets entspannter nutzen wollen, ohne auf Mobilität zu verzichten.

MaruOS

Maru OS ist ein Android-ROM, das auf der Linux-Distribution Debian basiert und entwickelt wurde, um ein komplettes Desktop-Erlebnis zu bieten, indem man sein Smartphone mit einem externen Display verbindet. Ursprünglich unterstützte es nur das Nexus 5, aber da es ein Einzelentwicklerprojekt war, wurde es letztes Jahr Open-Source, was den Durchbruch bedeutete. Das Update auf Version 0.4 wurde soeben veröffentlicht und bringt wichtige neue Funktionen mit sich. Obwohl es noch Android 6.0.1 Marshmallow unterstützt, kann Maru OS jetzt auch - noch in der Beta-Phase - auf dem Nexus 7 2013 Tablet laufen. Das Team arbeitet unterdessen daran, die Reichweite von Maru OS auf das Nexus 5X und Nexus 6P auszudehnen, und die ersten Ergebnisse sollten in den kommenden Monaten verfügbar sein. Eine wichtige neue Funktion ist die zusätzliche Datenverschlüsselung, die die Kommunikation wesentlich sicherer macht und den Schutz der Privatsphäre in den Vordergrund stellt.


NexDock

Es handelt sich nicht um einen echten Laptop, sondern um eine Dockingstation - mit einem 14,1-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 1366×768 Pixeln, einer Bluetooth-Tastatur, einem eingebauten 10.000-mAh-Akku und einer Reihe von Anschlüssen von HDMI bis zu zwei USBs über die Audiobuchse -, die es ermöglicht, ein Smartphone oder Tablet - Android, iOS und Windows 10 - anzuschließen und mit den Annehmlichkeiten eines Laptops zu nutzen. NexDock ist die Idee von Nex Computer, das die erste Generation dieser Smartphone-"Hülle" im Jahr 2016 über eine Kickstarter-Spendenaktion, die rund 300.000 US-Dollar einbrachte, herstellen konnte. Eine ganz neue Innovation ist die zweite Generation von NexDock, die auch die Compute Card von Intel aufnehmen kann, ein komplettes System aus CPU, GPU, RAM, internem Speicher und drahtloser Verbindung in der Größe einer Kreditkarte. Das neue NexDock verfügt über einen Steckplatz für die Intel Compute Card und bietet ein Display mit HD-Auflösung (oder höher), eine komfortable Tastatur, ein Touchpad, einen Akku und einen USB-Typ-C-Anschluss zum Anschließen anderer Geräte wie dem Raspberry Pi und wird weiterhin Windows 10 Mobile über Continuum unterstützen. Die zweite Auflage des NexDock ist noch nicht erhältlich, aber auf der Website des Herstellers gibt es eine "Benachrichtigen"-Option, um Sie zu informieren, wenn es zum Kauf bereit ist.


Superbook

Sentios Superbook -Projekt, wie andere ähnliche Lösungen, ermöglicht es Ihnen, jedes Android-Gerät - ab Version 5.0 mit mindestens 1,5 GB RAM - in einen echten Laptop zu verwandeln. Das Superbook verfügt über eine Tastatur, ein Multi-Touch-Trackpad und ein 11,6-Zoll-LCD-Display mit einer Auflösung von 1.366×768 Pixeln. Natürlich gibt es keinen Speicher, RAM oder Prozessor: Alles wird direkt von Ihrem Smartphone bereitgestellt, sobald es über USB angeschlossen ist. Das Superbook unterstützt sowohl Type-C- als auch Micro-B-Geräte, und die Akkulaufzeit beträgt über 8 Stunden. Superbook unterstützt, wie erwähnt, nur Android-Smartphones und -Tablets, kann aber bei Bedarf auch als zusätzliches Display für Windows-Laptops und -Tablets, Mac-Laptops und Raspberry Pi-Geräte dienen. Der Preis beginnt bei 119 US-Dollar, aber es gibt Optionen, um die Konfiguration zu erweitern.

Samsung DeX

Es handelt sich um eine Lösung - kompatibel mit dem aktuellen Galaxy S8 und S8+ - die es Nutzern ermöglicht, auf ihre Apps (Android und Windows) zuzugreifen, Dokumente zu bearbeiten, im Internet zu surfen, Videos anzusehen, Nachrichten zu beantworten und vieles mehr, indem sie einfach ihr Smartphone an ein externes Display anschließen. Samsung DeX verwandelt die beiden Samsung-Geräte in eine Desktop-Umgebung. Legen Sie das Galaxy S8 und S8+ einfach in die DeX Station und verbinden Sie sie über Bluetooth oder USB mit einem HDMI-kompatiblen Monitor, einer Tastatur und einer Maus. Die DeX Station verfügt über zwei USB 2.0-Anschlüsse, einen Ethernet-Anschluss, ein USB Typ-C-Netzteil und einen Lüfter. Außerdem verfügt es über die Adaptive Fast Charging (AFC)-Technologie, mit der die beiden neuen Smartphones des koreanischen Giganten deutlich schneller aufgeladen werden können, wenn das Endgerät eingesteckt ist.

Windows 10 Continuum

Dieses Feature ist bereits in Windows 10 integriert. Die Rede ist vom "Continuum"-Modus, mit dem Sie zwischen der Bildschirmansicht eines Windows 10 Mobile-Smartphones oder -Tablets und der klassischen Desktop-Ansicht des Microsoft-Betriebssystems wechseln können. Auch hier brauchen Sie nur Ihr Windows-Gerät - sofern es kompatibel ist - an einen Monitor, eine Tastatur und eine Maus anzuschließen.

Apple-Patent: iPhone + MacBook

Es ist noch nicht Realität, aber Apple hat vor kurzem ein Patent beim US-Patent- und Markenamt eingereicht, das ein iPhone in ein MacBook verwandeln könnte. Cupertinos Idee, die der neuen NexDock-Generation ähnelt, sieht einen Schlitz vor der Tastatur vor, wo sich jetzt das Touchpad befindet, um das Smartphone einzusetzen und die beiden Geräte zu verbinden. Diese Dockingstation im Cupertino-Stil ähnelt dem Aussehen eines herkömmlichen MacBook - zumindest auf den dem Patent beigefügten Zeichnungen - mit einem großen Bildschirm, einer physischen Tastatur, einer GPU und mehreren Anschlüssen für verschiedene Verbindungen. Aber für sich genommen ist es, wie die anderen auch, nur eine Art "Tarnung". Die Details reichen noch nicht aus, um ein genaues technisches Bild zu zeichnen, aber es ist nachweisbar, dass es an Verbindungen von WiFi zu Bluetooth nicht mangeln wird.

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