Edward Snowden enthüllt, dass US-amerikanische und britische Sicherheitsbehörden Nutzer sogar an Bord von Flugzeugen während des Fluges ausspioniert haben. So geht's
Die NSA - die Nationale Sicherheitsbehörde der USA - und ihr britisches Pendant GCHQ (Government Communications Headquarters) haben Handydaten an Bord von Flugzeugen abgefangen. Die Quelle der Nachricht ist Edward Snowden - ehemaliger CIA-Techniker und NSA-Mitarbeiter.
Snowden hat die in seinem Besitz befindlichen Informationen und Unterlagen noch nicht ausgeschöpft und hat brennende Dokumente über Spionageoperationen in großer Höhe an die französische Zeitung Le Monde und die amerikanische Website 'The Intercept' weitergegeben, die die Unterlagen gemeinsam analysiert haben. Die Spionageoperation - die die beiden Geheimdienste auf Namen wie "Elster" und "Passagiertaube" getauft hatten - dauerte von 2005 bis 2013 und hatte insbesondere Fluggesellschaften wie Air France und Lufthansa im Visier, aber nicht nur. Aus dem in den Medien zitierten NSA-Dokument geht auch hervor, dass bereits im Februar 2009 die Daten von mehr als 100.000 Personen abgefangen wurden, die ihr Telefon während des Fluges benutzt oder auch nur eingeschaltet hatten.
Spione in großer Höhe
Während viele Fluggesellschaften ihren Passagieren inzwischen Telefon- und Datendienste anbieten, sind Flugzeuge seit Mitte der 2000er Jahre mit GSM-Systemen an Bord ausgestattet. Wie ist es Agenturen wie der NSA und dem GCHQ gelungen - oder gelingt es ihnen vielleicht immer noch -, Handydaten an Bord von Flugzeugen abzufangen? Es ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Es genügt, wenn sich ein Flugzeug in einer Höhe von etwa 3 km (10.000 Fuß) befindet, und das Signal wird von einem Satelliten aufgefangen, der es an Bodenstationen zum Abfangen weiterleitet. Die Intercept-Website erklärt, dass das Telefon geortet werden kann, solange es eingeschaltet ist. Und von hier aus ist der Schritt zur Erfassung von Daten - wie Details von Telefonaten, Textnachrichten und die Übermittlung der enthaltenen Informationen - kurz. Schließlich müssen die erfassten Daten nur noch mit dem Passagierregister und der Identifikationsnummer des Flugzeugs abgeglichen werden, und der Name des Besitzers des Telefons lässt sich leicht ermitteln.