Verbot von Whatsapp für Jugendliche unter 16 Jahren? Was dahinter steckt


Nach der neuen europäischen Datenschutzmaßnahme könnte WhatsApp für unter 16-Jährige "illegal" werden, aber es bleiben Zweifel am Gesetz

Die GDPR (steht für General Data Protection Regulation) wurde entwickelt, um mehr Privatsphäre und Schutz für Nutzerdaten zu gewährleisten, und könnte einige unwillkommene Überraschungen für Abonnenten von sozialen und Kommunikationsplattformen aller Art bereithalten.

Gerüchten zufolge, die das Portal WABetaInfo  (normalerweise sehr gut informiert über Neuigkeiten bezüglich der Instant-Messaging-Plattform) berichtet,  könnte WhatsApp für alle Personen unter 16 Jahren verboten werden. Im Hinblick auf das Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (geplant für den 25. Mai 2018) aktualisiert die Plattform angeblich ihre Nutzungsrichtlinien und führt Änderungen ein, die (zumindest auf dem Papier) verhindern würden, dass unter 16-Jährige Konten erstellen und Nachrichten mit ihren Freunden oder Eltern austauschen. Diese Maßnahme wäre notwendig, um die Bestimmungen von Artikel 8 der Datenschutz-Grundverordnung einzuhalten, der eine Schwelle von 16 Jahren für "das direkte Angebot von Diensten der Informationsgesellschaft an Minderjährige" festlegt.

WhatsApp für unter 16-Jährige verboten, was stimmt

Doch nicht jeder denkt so. Nach einer "extensiven" Auslegung von Artikel 8 der EU-Verordnung könnte die Altersvorschrift umgangen werden, wenn das Kind den Dienst unter der engen Aufsicht eines Elternteils nutzt. Dies ist ein Schlupfloch, das mehrere Dienste nutzen könnten, um übermäßig strenge Maßnahmen zu umgehen und dadurch Nutzer zu verlieren. Wie schon in der Vergangenheit könnten WhatsApp und andere Dienste "nominell" die Registrierungsschwelle von 13 auf 16 Jahre anheben, ohne angemessene Kontrollmaßnahmen zu ergreifen.

Die Regelung der europäischen Verordnung könnte auch Probleme für bereits aktive Nutzer schaffen. Wie sollten WhatsApp (und alle anderen Unternehmen, die ähnliche Dienste anbieten) mit Jungen und Mädchen unter 16 Jahren umgehen, die bereits auf der Plattform registriert sind? Ein großes Kopfzerbrechen, das durch die soeben beschriebene umfassende Interpretation gelöst werden könnte.

Eine Methode, die übrigens bereits von Facebook getestet wurde. Mark Zuckerbergs soziales Netzwerk (zu dem unter anderem WhatsApp gehört) hat seine Richtlinien bereits aktualisiert und verbietet die Nutzung bestimmter Funktionen der sozialen Plattform für alle Mitglieder unter 16 Jahren. Es sei denn, Facebook gibt an, dass sie von ihren Eltern beaufsichtigt werden (oder dies mit deren Erlaubnis tun). Kurz gesagt, eine phantasievolle, aber sehr korrekte Interpretation der europäischen Regel.

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