Stille Anrufe aus Tunesien: So wehren Sie sich gegen Telefonbetrug


Haben Sie Anrufe von einer tunesischen Nummer erhalten? Hier erfahren Sie, warum Sie sich Sorgen machen müssen, welche Gefahren bestehen und wie Sie sich schützen können

Wir haben bereits einige Male darüber gesprochen, aber in den letzten Tagen haben wir einige neue Berichte erhalten, ein Zeichen dafür, dass die Betrugsaktivitäten wieder begonnen haben. Wovon reden wir hier? Anrufe von einer tunesischen Vorwahl (+216): ein Klingeln, dann wird aufgelegt. Aus welchem Grund? Ihr Ziel ist es, den Nutzer dazu zu bringen, sie zurückzurufen: Es dauert nur ein paar Sekunden, um sein SIM-Karten-Konto zu leeren oder ein wöchentliches Abo zu aktivieren.

Dieser Telefonbetrug wird schon seit mehreren Jahren praktiziert, aber niemand konnte ihn stoppen. Jedes Mal ändert sich die Nummer mit der tunesischen (aber auch kosovarischen oder moldawischen) Vorwahl, so dass es einige Zeit dauert, bis sie gesperrt wird. Bei Dutzenden von Opfern werden die Konten ihrer SIM-Karten geleert, selbst wenn sie nur einen einzigen Anruf von wenigen Sekunden Dauer tätigen. Gibt es eine Möglichkeit, sich gegen diese Art von Betrug zu schützen? Rufen Sie auf keinen Fall unbekannte Nummern mit der tunesischen Vorwahl (+216) an.

Stumme Anrufe aus Tunesien: Was sie sind

Um Missverständnisse zu vermeiden, sei gleich gesagt, dass es sich um Telefonbetrug handelt. Wenn Sie einen verpassten Anruf mit einer tunesischen Vorwahl (+216) auf Ihrem Smartphone gefunden haben, können wir Ihnen sofort sagen, dass es sich um eine Falle handelt. Bis vor einiger Zeit benutzten Kriminelle diese beiden Telefonnummern für ihre Betrügereien: +216 28 915 036 oder +216 28 914 685. Aber jetzt wurden sie blockiert, so dass die Betrüger gezwungen waren, sie zu ändern.

Wie funktioniert diese Art von Betrug? Ganz einfach. Im Fachjargon heißt er Wangiri und nutzt die Ping-Call-Technik, um Geld von Nutzern zu stehlen. Schritt 1 der Masche besteht darin, eine Telefonnummer anzurufen (Festnetz oder Handy, das spielt keine Rolle) und einen einzigen Anruf zu tätigen. Auf diese Weise findet die Person einen verpassten Anruf auf ihrem Smartphone und versucht, ohne die Nummer zu kennen, zurückzurufen. Hier beginnt Phase 2 des Betrugs: Nach dem ersten Klingeln meldet sich ein Anrufbeantworter mit seltsamen Geräuschen, und innerhalb weniger Sekunden wird das Konto der SIM-Karte geleert. Einige Nutzer haben auch von der Aktivierung kostenpflichtiger Abonnements im Wert von 5-7 € pro Woche berichtet.


Anrufe aus Tunesien: die Gefahren

An sich ist es nicht gefährlich, Anrufe von einer tunesischen Nummer zu erhalten. Es ist gefährlich, wenn wir versuchen, sie zurückzurufen. Wie wir bereits erwähnt haben, dauert es nur wenige Sekunden, bis Ihr SIM-Konto leer ist. In einigen Fällen beliefen sich die Kosten für den Anruf auf bis zu 1,50 € pro Sekunde. Ein sehr hoher Preis.

Es kann auch vorkommen, dass zusammen mit den Kosten für den Anruf ein Monatsabonnement von mindestens 5 € pro Monat auf der Karte des Nutzers aktiviert wird. Neben dem Schaden, der dadurch entsteht, dass Ihr SIM-Karten-Konto geleert wird, kommt noch die Unannehmlichkeit hinzu, dass Sie für ein unerwünschtes Monatsabonnement bezahlen müssen.


Stummgeschaltete Anrufe aus Tunesien: So schützen Sie sich

Es ist nicht leicht, sich vor dieser Art von Betrug zu schützen. Leider haben die Telefongesellschaften nicht viele Waffen, um solche Anrufe im Keim zu ersticken. Ein guter Weg wäre, die Nummer, die Sie angerufen hat, sofort der Polizei zu melden, damit eine Untersuchung eingeleitet und die Karte gesperrt werden kann.

Um das Problem einzudämmen, können Sie eine Funktion sowohl auf Android- als auch auf iOS-Smartphones nutzen: die Nummernsperre. Dies ist sehr nützlich, um eingehende Anrufe von Callcentern im Keim zu ersticken, und kann auch für tunesische Nummern verwendet werden. Alternativ können Sie eine Anwendung wie TrueCaller auf Ihrem Smartphone installieren, die eingehende Anrufe von Callcentern und "gefährlichen" Telefonnummern blockiert.

Bei kostenpflichtigen Abonnements empfehlen wir Ihnen, das Servicecenter Ihres Betreibers anzurufen und um die Aktivierung einer Sperre zu bitten, ein System, das Sie vor dieser Art von Betrug schützt. Schließlich möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Betrüger in einigen Fällen nicht nur Nummern mit tunesischer Vorwahl, sondern auch Nummern mit moldawischer (+373) und kosovarischer (+383) Vorwahl verwenden.

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