Google hat das RCS-Protokoll für alle US-Nutzer freigegeben und ist nun bereit, es auch nach Italien zu bringen. Worum es geht
Google ist bereit, WhatsApp und iMessage mit einer neuen Technologie für den SMS-Versand 2.0 den Kampf anzusagen, die es ermöglicht, Bilder, Videos und Multimedia-Inhalte anzuhängen. Die Rede ist vom RCS-Protokoll (Rich Communication Services), in das das Unternehmen aus Mountain View kräftig investiert, um ein Comeback in der Welt des Instant Messaging zu feiern.
In den letzten zehn Jahren hat es versucht, mehrere Anwendungen auf den Markt zu bringen, allerdings immer mit wenig Erfolg. Hangouts ist zu einer App geworden, die hauptsächlich in der Geschäftswelt genutzt wird, während Duo und Allo sich nie wirklich durchgesetzt haben. Im Gegensatz zu WhatsApp und iMessage, die zu einem echten Meilenstein geworden sind. Wir haben bereits in der Vergangenheit über das RCS-Protokoll und sein Potenzial gesprochen: Die Nachricht dieser Tage betrifft die schrittweise Freigabe für Android-Nutzer in den Vereinigten Staaten. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt: Google versucht, die Nutzung von SMS 2.0 in der Nachrichten-App, die auf den meisten Android-Smartphones vorhanden ist, zu erzwingen.
US-Nutzer können die Verwendung des RCS-Protokolls in der App aktivieren und beginnen, kostenlose Nachrichten mit ihren Freunden auszutauschen. Googles Ziel ist es, das zu wiederholen, was Apple mit iMessage erreicht hat, nämlich eine Instant-Messaging-App für das Android-Ökosystem zu entwickeln.
Was ist RCS und wie funktioniert es
Viele Leute bezeichnen das Rich Communication Services-Protokoll als SMS 2.0. Warum wird dieser Spitzname verwendet? Denn sie ermöglicht es, die SMS mit multimedialen Inhalten wie Fotos, Videos und Dokumenten in hoher Qualität anzureichern. Doch damit ist die Funktionalität noch nicht erschöpft. Es gibt Lesezeichen und es wird signalisiert, wenn ein Benutzer schreibt. Wenn Sie jetzt denken: "Aber es ist doch identisch mit WhatsApp", dann liegen Sie nicht falsch. Ziel von Google ist es, der Messaging-Anwendung von Facebook langsam einen Teil der Nutzer abzujagen. Dabei setzt Google auf die Tatsache, dass SMS 2.0 in das Google-Ökosystem integriert ist. Wird diese neue Idee von Big G erfolgreich sein?
Die Probleme des RCS-Protokolls
Der neue Standard, den Google mit Nachdruck vorantreibt, steht vor mehreren Problemen. Der erste ist die Sicherheit: Im Moment unterstützt es keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die Technologie, die in allen großen Messaging-Apps zu finden ist und die Verschlüsselung von Nachrichten ermöglicht. Aber Google hat versprochen, dass dies in den nächsten Monaten geschehen wird.
Das andere große Problem betrifft den Support. Im Moment hat nur Google beschlossen, SMS 2.0 aktiv zu unterstützen. Apple ist daran nicht interessiert: Es profitiert nicht davon, da es bereits iMessage hat, eine App, die funktioniert und bei den Nutzern beliebt ist. Das Unternehmen aus Mountain View setzt also auf einen neuen Standard, der von den großen Hightech-Unternehmen abgelehnt wird und in den es allein investieren muss. Damit soll die Messages-App, die bisher nur zum Empfangen und Versenden von SMS genutzt wurde, in eine iMessage-ähnliche Anwendung verwandelt werden.
Wenn es in Italien ankommt
Nach Frankreich, Großbritannien und den USA ist Google nun bereit, die Unterstützung für das RCS-Protokoll auch in anderen Ländern zu aktivieren. Ein genaues Datum steht noch nicht fest, aber es könnte bis Ende nächsten Jahres in Italien auf den Markt kommen.