Satelliten aus Pilzen stehen kurz vor dem Start ins All


Die vielen künstlichen Satelliten in der Umlaufbahn stellen eine Gefahr für uns und die Gesundheit des Weltraums dar.

Nicht nur das seit langem bestehende Problem des Mülls auf der Erde, sondern auch das Problem des Weltraummülls wird uns bald beschäftigen. Jüngsten Zahlen zufolge befinden sich rund 6.900 künstliche Satelliten in der Umlaufbahn, und die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen, da Tausende weiterer "Schrottklumpen" in den Weltraum geschossen werden. Aus den Bullaugen der ISS - der letzten Heimat der Menschheit, die jetzt von der Italienerin Samantha Cristoforetti als Kapitänin geleitet wird - wird die Landschaft deutlich voller werden, mit unvermeidlichen Kollisionen, verlassenen Schrottteilen und gefährlichen Trümmern.

Doch die Forscher scheinen eine Lösung gefunden zu haben. Und, wie so oft, könnte es Sie überraschen. Nachdem die NASA mysteriöse Pilze auf dem Mars entdeckt hatte, dachten die Wissenschaftler darüber nach, dasselbe Material für die Herstellung der problematischen Satelliten zu verwenden. So entwirft Max Justice, der seit vielen Jahren in der Raumfahrtindustrie tätig ist, einen neuartigen Satelliten aus Mycelfasern, dem organischen Material, aus dem Pilzwurzeln bestehen.

Dieses Material wurde von Justice ausgewählt, weil es besonders hitzebeständig und hart, gleichzeitig aber auch unglaublich leicht und umweltfreundlich ist. Aus Myzel könnte alles hergestellt werden, von der Struktur der Häuser bis zu den Möbeln, mit denen sie eingerichtet werden, einschließlich Satelliten für die Besiedlung des Weltraums, die ihre nützliche Funktion erfüllen könnten, ohne dass die Freisetzung von für uns und die Umwelt schädlichen Substanzen zu befürchten wäre.

Auf diese Weise werden nach Ansicht von Experten zwei besonders komplexe Probleme gelöst: Die Menge an Trümmern in der Umlaufbahn wird verringert, während gleichzeitig die Zahl der giftigen Stoffe in unserer Atmosphäre reduziert wird.

Zur Vereinfachung kann man sich Myzel als eine proteinreiche Ansammlung von Fasern vorstellen, die aus der Wurzelstruktur von Pilzen gewonnen wird - die ihrerseits zu Makrostrukturen wachsen. Nach dem Trocknen sind die Mycelfasern leicht, extrem stark und haben eine Zugfestigkeit, die mit der von Seide vergleichbar ist. Kurz gesagt, sie haben alle Voraussetzungen für eine mögliche Antwort auf die Nachhaltigkeit im Weltraum.

Die Operation ist in vollem Gange und wurde in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen Setas Mushrooms gestartet. Das Unternehmen mit Sitz in Falling Waters, West Virginia, hat sich auf den Anbau und die Lieferung von frischen, vollständig biologischen Speisepilzen spezialisiert. Sie züchten und liefern auch 0,45/2,25 und 4,5 kg schwere Myzelblöcke, deren Herstellung in der Regel weniger als zwei Monate dauert und die in jeder gewünschten Form gezüchtet werden können. Sogar der, der zwischen den Sternen reisen muss, um uns vor dem Abfall zu retten.

Andrea Guerriero

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