Samsung könnte sich für die Messaging-App von Google entscheiden, um nicht zu viel Verwirrung in der Branche zu stiften. SMS 2.0 hilft bei der Umstellung
Samsungs proprietäre Nachrichten-App könnte bald von den Geräten des koreanischen Herstellers verschwinden. Das Gerücht stammt von Reddit, wo ein Nutzer, der behauptet, ein Samsung-Ingenieur zu sein, sagte, dass das Unternehmen darüber nachdenkt, seine App durch Google Messages zu ersetzen.
Nach Angaben des Nutzers wurde der Schritt auch durch die Notwendigkeit veranlasst, die "Kopfschmerzen" bei der Implementierung des neuen RCS-Protokolls in der Messages-App zu reduzieren. Der RCS-Standard, der auch als SMS 2.0 bekannt ist, wird von Samsung und Google seit etwa einem Jahr intensiv gefördert und ist seit einigen Tagen in Frankreich und Großbritannien sowie in den USA voll aktiv. Der Abschied von Samsungs Messages-App ist jedoch noch unbestätigt und könnte in Zukunft dementiert werden. Allerdings gibt es, zumindest im Moment, keine offizielle Mitteilung des Unternehmens zu diesem Thema.
Warum Samsung die Messages-App abschalten könnte
Bereits Mitte September 2018 haben Samsung und Google in einer gemeinsamen Mitteilung ihre Unterstützung für die RCS-Technologie (Rich Communication Services) unter Android offiziell gemacht. In der Mitteilung heißt es: "Die Zusammenarbeit wird sicherstellen, dass Google Messages und Samsung Messages nahtlos und über RCS zusammenarbeiten werden." Damals handelte es sich jedoch noch um zwei separate Anwendungen, die über einen gemeinsamen Standard miteinander kommunizieren konnten.
Was RCS ist
Rich Communication Services (RCS) sind Dienste, die das reguläre SMS-System "verbessern", so dass es seine derzeitigen Beschränkungen überwinden kann. Eine RCS-Messaging-App ist in der Praxis fast identisch mit einer Chat-App wie WhatsApp, Facebook Messenger oder Telegram. Wenn die 160-Zeichen-Grenze überschritten wird, können Sie mit Wi-Fi-Abdeckung chatten, Gruppenchats erstellen und Multimedianachrichten mit Fotos und Videos austauschen.
Die Implementierung von RCS-Messaging auf Smartphones erfolgt über Standard-APIs, so dass theoretisch alle Android-Geräte mit diesem neuen Messaging-System kompatibel werden können. GSMA, der Verband, der die Interessen von über 750 Mobilfunkbetreibern weltweit vertritt und an der Entwicklung der RCS-Technologie mitwirkt, hat bereits eine Geschäftsversion des Dienstes angekündigt, die es beispielsweise ermöglichen wird, Bots in Gesprächen mit Nutzern/Kunden einzusetzen.