Quibi, die Video-Streaming-Plattform nur für Smartphones


Aus den USA kommt ein neuer Video-Streaming-Dienst, der mit TV-Serien für Smartphones die Konkurrenz in die Schranken weisen will

Der Dienst, der im April 2020 in den USA an den Start gehen wird, ist ein großes Wagnis und das Ergebnis eines Treffens zwischen einem Hollywood-Bonze und einem Silicon-Valley-Bonze. Sie heißt Quibi (von 'quick bites'), ist eine neue Streaming-Plattform und wird nur sehr kurze Inhalte auf mobilen Geräten ausstrahlen.

Das Geschäftsmodell von Quibi ist, wie CEO Meg Whitman erklärt, "die Qualität von HBO mit der Bequemlichkeit von Spotify anzubieten". Der Inhalt wird angesichts der Namen, um die es geht, hochkarätig sein, aber sehr kurz: Episoden von jeweils etwa 10 Minuten. Wie der Name schon sagt, kleine Häppchen. Meg Whitman sagt, dass Quibi im Vergleich zu den verschiedenen Diensten YouTube, Facebook Watch, Instagram TV und Snapchat ein "Premium"-Dienst sein wird. Und deshalb wird es kostenpflichtig sein: 5 Dollar pro Monat, wenn der Nutzer kurze Werbespots akzeptiert, 8 Dollar ohne Werbung. Wenn es jedoch um Premium-Inhalte geht, werden Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ die wahren Konkurrenten von Quibi sein. Und zumindest auf dem Papier werden sie schwer zu schlagen sein.

Wer steckt hinter Quibi

Zwei "große" Namen stehen hinter Quibi: Meg Whitman, die CEO, und Jeffrey Katzenberg, der das Unternehmen gegründet hat.

Katzenberg war derjenige, der Disney zwischen 1984 und 1994 wiederbelebte: Wir verdanken ihm Meisterwerke wie Die kleine Meerjungfrau, Die Schöne und das Biest, Aladdin und Der König der Löwen. Im Jahr 1994 verließ er Disney und gründete zusammen mit Steven Spielberg DreamWorks Animation, mit dem er weitere Meisterwerke wie Shrek, Madagascar und Kung Fu Panda produzierte. Im Jahr 2016 verkaufte er DreamWorks Animation an Comcast und nahm 3,8 Milliarden Dollar ein. Meg Whitman hingegen kommt aus dem Silicon Valley: Sie war CEO von eBay und Hewlett Packard.

Mit diesen beiden Herren im Rücken hat Quibi bereits über 1 Milliarde Dollar an Finanzmitteln von Disney, WarnerMedia und anderen US-Filmkonzernen erhalten. Dutzende von Hollywood-Regisseuren und Star-Schauspielern haben bereits Projekte bei Quibi eingereicht und grünes Licht für die Produktion erhalten.


Quibi: eine große Herausforderung

Zum Start im April 2020 wird Quibi seinen Nutzern Inhalte anbieten, die sich von anderen Streaming-Plattformen unterscheiden und exklusiv sind. Trotz der enormen Finanzierung, die es bereits erhalten hat, wird es Quibi aus mindestens zwei Gründen nicht leicht haben: Es tritt gegen etablierte Giganten an und konzentriert sich auf ein Format (kurze Episoden von nur zehn Minuten), das die Nutzer offensichtlich nicht mögen. Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ bieten alle viel umfangreichere Inhalte zu ähnlichen oder sogar niedrigeren Preisen an, die auch auf nicht-mobilen Geräten angesehen werden können.


Schreibe einen Kommentar