Mit iOS 13 wird Apple eine Funktion einführen, die WhatsApp zwingen könnte, seine App zu ändern und Sprach- und Videoanrufe zu eliminieren
Mit der Einführung von iOS 13 im September wird Apple eine Änderung des Betriebssystems einführen, die WhatsApp, Messenger und alle anderen Instant-Messaging-Dienste, die Sprachanrufe ermöglichen, in Schwierigkeiten bringen könnte.
Basis dafür ist die in iOS 13 enthaltene Änderung der PushKit VoIP-API, die als technisches Substrat für alle Apps dient, die Nutzern die Möglichkeit bieten, VoIP-Anrufe zu tätigen, und die es im Gegensatz zu heute nicht mehr erlaubt, diese Apps im Hintergrund laufen zu lassen. WhatsApp wird vielleicht die App sein, die am meisten von dieser Änderung betroffen ist, da sie diese Funktion auch zur Verschlüsselung von Nachrichten nutzt. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass alle oder die meisten Apps, die auf die PushKit VoIP API angewiesen sind, umgestaltet werden müssen und möglicherweise einige Funktionen verlieren, um weiterhin auf dem iPhone laufen zu können.
Datenschutzbedenken
Der Kern von Apples Entscheidung, Apps von Drittanbietern daran zu hindern, im Hintergrund zu laufen, während sie die PushKit VoIP API nutzen, ist der Versuch, das Sammeln von Nutzerdaten auf iPhones einzudämmen. WhatsApp, Messenger und andere solcher Apps werden beschuldigt, im Hintergrund zu laufen, nicht um dem Nutzer einen besseren Service zu bieten, sondern nur um Daten zu sammeln, während der Nutzer etwas anderes tut.
Facebook, von The Information befragt, bestreitet diese Hypothese: "Die Änderungen, die mit dem nächsten iOS kommen, sind nicht unbedeutend, aber wir sind in Kontakt mit Apple, um sie so gut wie möglich zu bewältigen.
Konkurrenz zu iMessage
Es gibt noch eine zweite Hypothese, warum Apple versucht, die Funktionalität von Messaging-Apps von Drittanbietern einzuschränken: Sie konkurrieren mit iMessage, einem ähnlichen Dienst, der auf iPhones vorinstalliert ist, aber auf Smartphones anderer Hersteller nicht funktioniert. Außerdem wird mit iOS 13 die neue Authentifizierungsfunktion "Sign in with Apple" eingeführt, die den Funktionen entspricht, die es Nutzern bereits ermöglichen, sich im Internet mit ihren Facebook- oder Google-Anmeldedaten zu registrieren und zu authentifizieren.
Apple verschärft also seine Datenschutzbestimmungen, teilweise (oder vielleicht hauptsächlich) um zu verhindern, dass andere Internetgiganten wertvolle Nutzerdaten über seine Mobilgeräte sammeln.