Der chinesische Hersteller sagt, er sei bereit, sich von den Google-Diensten zu verabschieden, bleibe aber an die Android-Betriebsumgebung gebunden. Was sich ändert
Der chinesische Smartphone-Gigant Huawei würde gerne weiterhin Android verwenden, aber wenn das nicht möglich ist, wird er weiterhin sein eigenes Harmony OS entwickeln. In der Zwischenzeit, bis Trumps Verbot gegen das Unternehmen vorüber ist, wird Huawei weiterhin Android nutzen, allerdings ohne die Google Mobile Services, wie es in den letzten Monaten der Fall war.
Das geht aus der jüngsten offiziellen Erklärung von Huawei zu diesem Thema hervor: "Ein offenes Android-Ökosystem ist immer noch unsere erste Wahl, aber wenn wir es nicht weiter nutzen können, haben wir die Möglichkeit, unser eigenes zu entwickeln. Die Zukunft der Huawei-Smartphones hängt noch immer in der Schwebe, da sie den Käufern seit einigen Monaten kein komplettes Android-Ökosystem mehr bieten können, da Huawei auf der schwarzen Liste der Unternehmen steht, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen.
Die offizielle Erklärung wurde unter anderem herausgegeben, um für Klarheit zu sorgen, nachdem andere widersprüchliche Aussagen, die zwei verschiedenen Huawei-Führungskräften zugeschrieben wurden, im Internet kursierten. In der ersten hieß es, Huawei werde sich sowohl von Google als auch von Android verabschieden, selbst wenn Trumps Verbot fallen sollte, in der zweiten wurde praktisch das Gegenteil behauptet.
Google-Huawei: Stand der Dinge
Liest man die offizielle Erklärung von Huawei, so scheint es, als würde das Unternehmen seine bisherige Strategie fortsetzen: die Tür offen halten, aber gleichzeitig das Eisen hinter die Tür legen. Huawei nutzt derzeit keine Google-Dienste (es hat sie durch seine eigenen Huawei Mobile Services ersetzt und ersetzt in der Zwischenzeit die Google-Apps), verwendet aber weiterhin Android als Betriebssystem für seine Smartphones. Die Bedrohung durch ein alternatives Betriebssystem zu Android, Harmony OS, ist sehr gering, und Huawei weiß das: Wenn Google und Android komplett aufgegeben würden, wären die ersten Verlierer die Chinesen, die viele ihrer Kunden zu anderen Marken flüchten sehen würden.
Huawei P40 und P40 Pro
Huawei hat bestätigt, dass das P40 und P40 Pro Mitte März 2020 auf den Markt kommen werden. Es handelt sich dabei um die neuen Spitzengeräte des chinesischen Unternehmens, die im Einklang mit der soeben beschriebenen Strategie mit dem Android-Betriebssystem laufen, aber nicht über die Google Mobile Services verfügen, sondern durch Huaweis eigene Dienste ersetzt werden. In der Zwischenzeit ist das Huawei P30 Pro seit einigen Tagen in Italien bei Amazon, Mediaworld und Unieuro erhältlich. Es ist ab dem 5. Februar zu einem Preis von 1.099 Euro verfügbar. Auch hier ist das Betriebssystem "Android Open Source 10.01", d. h. Android, aber ohne Google-Dienste.