Entdeckter Jupiter-ähnlicher Planet umkreist einen Weißen Zwerg: eine Momentaufnahme der Zukunft des Sonnensystems
Als er 2010 zum ersten Mal beobachtet wurde, hatten Wissenschaftler kaum Hoffnung, den Stern zu identifizieren, um den der massive Planet kreist. Mehr als 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt wurde der Stern in dem System, zu dem der Jupiter-ähnliche Planet gehört, erst 2018 nach jahrelanger Suche identifiziert.
Und die Studie des Astrophysikers Joshua Blackman von der Universität von Tansania, der die Forschung leitete, zeigt eine außergewöhnliche Möglichkeit auf: die, in dem neu identifizierten System die Zukunft von Planeten zu sehen, die die Sonne umkreisen.
Die Zukunft der Sonne: Weiße Zwerge
Nach jahrelangen Beobachtungen mit den leistungsfähigsten Teleskopen der Welt war Blackmans Team zu dem Schluss gekommen, dass es niemals möglich sein würde, einen sonnenähnlichen Stern in der Nähe des Planeten zu entdecken.
"Wir haben mehrere Jahre damit verbracht, zu verstehen, warum", so Blackman, "der Stern, den wir zu sehen erwarteten, von der Erde aus nicht sichtbar war. Die einzige mögliche Schlussfolgerung ist, dass es sich nicht um einen Hauptreihenstern wie die Sonne handelt, sondern um eine andere Art von Objekt.
Der beobachtete Stern im Sternbild Schütze hat eine Masse, die nicht mehr als halb so groß ist wie die der Sonne, was sowohl die Hypothese eines Neutronensterns als auch die Möglichkeit eines Schwarzen Lochs ausschließt - Objekte, die viel, viel größer sind als das beobachtete.
Nach mehr als einem Jahrzehnt der Untersuchung brach Blackmore das Schweigen und veröffentlichte die endgültige Hypothese in Nature: ein Weißer Zwergstern.
Ein Weißer Zwerg entsteht, wenn ein sonnenähnlicher Stern zu einem Roten Riesen explodiert und alle seine äußeren Schichten abwirft, um einen heißen Kern freizulegen. Da die Sonne in etwa 7,8 Milliarden Jahren zu einem Weißen Zwerg wird, könnte die Entdeckung laut Blackman "eine Momentaufnahme der Zukunft unseres Sonnensystems" sein.
Ein Blick in die Zukunft des Sonnensystems
Das vom australischen Team entdeckte System könnte daher viel über die Zukunft der Planeten, die die Sonne umkreisen, verraten. Das neue System zeigt nicht nur die Zukunft unseres Sterns, der sich unweigerlich in einen weißen Zwerg verwandeln wird, sondern weist auch eine verblüffende Ähnlichkeit mit unserem eigenen Stern auf: einen Planeten, der dem Jupiter sehr ähnlich ist.
Der Jupiter-Zwilling, der von den Wissenschaftlern lange vor dem Stern, den er umkreist, identifiziert wurde, hat schätzungsweise die doppelte Masse des Planeten des Sonnensystems und ist etwa fünfmal weiter von seinem Stern entfernt als Jupiter.
Der Planet muss viel größer sein als sein Stern - der voraussichtlich ähnlich groß wie die Erde ist, so Blackman weiter. Es ist der erste jemals entdeckte Planet, der einen Weißen Zwerg umkreist, und die Ähnlichkeit mit Jupiter fiel den Wissenschaftlern sofort auf.
Man geht davon aus, dass unsere Sonne, wenn sie zu einem Roten Riesen wird, lange bevor sie sich in einen Weißen Zwerg verwandelt, die nächstgelegenen Planeten verschlucken wird: sicherlich Merkur und möglicherweise Venus.
Mars, Jupiter und andere weiter entfernte Planeten werden überleben und vielleicht um die Sonne kreisen, die zu einem kleinen weißen Stern von erschreckender Dichte geworden ist. Von hier aus kann uns die Untersuchung des von Blackman identifizierten Planeten viel über die fernere Zukunft des Sonnensystems sagen.