LG entwickelt die Micro LED-Technologie weiter und stellt einen kolossalen neuen 325-Zoll-Bildschirm vor, der eine Tonne wiegt und ein Vermögen kostet
In der Welt der Technik ist das Konzept der Grenzen etwas, das man immer wieder neu austesten muss. Vor allem, wenn man Marktführer ist und mit anderen globalen Giganten konkurrieren muss. Deshalb hat LG eine neue Reihe von Bildschirmen vorgestellt, deren Abmessungen an das Unglaubliche grenzen, deren Technologie an das Futuristische grenzt und deren Preise jenseits dessen liegen, was sich jeder normale Mensch leisten kann. Das sind die neuen Micro LED DVLEDs mit Diagonalen von bis zu 325 Zoll und Preisen von über 1,7 Millionen Dollar.
Wofür das alles? Kunstinstallationen, Ausstellungsräume, aber auch luxuriöse Heimkinos ohne Kompromisse bei Qualität und Größe. Das ist etwas für wenige, nicht nur wegen der stratosphärischen Preise, sondern auch wegen des Platzbedarfs und des Stromverbrauchs, den diese wahrhaft "monströsen", bis zu einer Tonne schweren Bildschirme verursachen. Wenn die soeben vorgestellten Modelle noch für wenige sind, wird die verwendete Technologie früher oder später für alle sein: es ist die Micro LED, die von vielen als Gleichgewicht zwischen den Vorteilen der LCDs und denen der OLEDs angesehen wird, ohne deren jeweilige Mängel. Es handelt sich um dieselbe Technologie, die auch in Samsung The Wall und Sony Crystal LEDs zum Einsatz kommt. Es basiert auf Millionen und Abermillionen mikroskopisch kleiner Leuchtdioden, die die drei Sub-Pixel bilden, die für die Erzeugung der einzelnen Pixel benötigt werden. Wenn man bedenkt, dass die 8K-Auflösung etwa 33 Millionen Pixel hat und dass man drei Subpixel braucht, um ein Pixel zu bilden, liegt die Anzahl der Leuchtdioden bei fast 100 Millionen.
LG 325-Zoll-DVLED: So sieht es aus
Da ein Zoll 2,54 Zentimeter entspricht, kann man leicht nachrechnen, dass der gigantische 325-Zoll-DVLED-Bildschirm von LG eine Diagonale von 8,25 Metern hat. In einer 16:9-Konfiguration erhält man also ein Panel, das 7,2 Meter breit und 4 Meter hoch ist, aber das ist nicht die einzige mögliche Konfiguration, denn LG DVLEDs sind modulare Bildschirme, die aus kleineren, nebeneinander montierten Scheiben bestehen. Das 325-Zoll-Modell benötigt 144 Wählscheiben.
Um es in Betrieb zu halten, werden jedoch 17.000 Watt Strom benötigt. Das bedeutet, dass ein 325-Zoll-DVLED-Gerät von LG im eingeschalteten Zustand die Leistung von fünf 3,3-kW-Haushaltszählern benötigt (und man muss die Waschmaschine ausgeschaltet lassen, sonst geht alles aus). Bei dem durchschnittlichen kWh-Preis in Italien im Jahr 2021 würde man für einen zweistündigen Film auf einem solchen Bildschirm 8 € ausgeben, praktisch so viel wie für eine Kinokarte.
Es ist kein Smart TV
Zu diesen Kosten kommen nämlich noch weitere hinzu: die des externen Moduls, das die gesamte intelligente Elektronik zur Wiedergabe der Inhalte enthält. Die LG DVLEDs sind eigentlich keine Smart TVs, sondern einfache Displays, auf die man etwas projizieren kann.
Sie können an eine externe LG Controller-Box angeschlossen werden, die auf dem proprietären WebOS-Betriebssystem basiert (dasselbe, das auch in den regulären LG Smart TVs zu finden ist), das über einen Vier-Kern-Prozessor und 3,6 GB Speicher zum Speichern von Apps verfügt. Es macht keinen Sinn, den Preis dieses Controllers nachzuschlagen: Ein paar tausend Euro machen keinen Unterschied.