Amazon, kostenloses Video-Streaming kommt zum Jahresende nach Europa


Amazon wird in den kommenden Wochen IMDb TV starten, einen Video-Streaming-Dienst, der das kostenlose Ansehen von Filmen und Videos mit Werbung ermöglicht

Nicht nur Prime Video: Amazon erweitert seinen kostenlosen Film- und TV-Serien-Streamingdienst Freedive und benennt ihn in IMDb TV um. Mit einem viel größeren Katalog und dem gleichen Monetarisierungssystem wie Freedive, d.h. werbebasiert. IMDb TV ist, wie der Name schon sagt, mit der IMDb Internet Movie Database verknüpft, die Amazon 1998 gekauft hat. In den kommenden Monaten werden dank Vereinbarungen mit großen Film- und Fernsehunternehmen wie Warner Bros., Sony Pictures Entertainment und MGM Tausende von neuen Filmen, Serien und Fernsehsendungen auf IMDb TV zu finden sein. Und es werden erstklassige Titel sein, wie das Oscar-prämierte Musical La La Land mit Emma Stone und Ryan Gosling in den Hauptrollen. Auch Filme, die schon einige Jahre zurückliegen, werden in den Katalog aufgenommen, z. B. "Sense and Sensibility" von 1995 mit Emma Thompson und Kate Winslet in den Hauptrollen und "The Fate of a Knight" von 2001 mit Heath Ledger.

Wie funktioniert IMDb TV?

Im Gegensatz zu Amazon Prime Video, Netflix und anderen Streaming-Diensten braucht man zum Ansehen von Filmen auf IMDb TV kein Abonnement und muss auch nicht für den Kauf von Titeln bezahlen: Alles ist kostenlos, kein Pay-per-View. Im Gegenzug muss der Zuschauer wie beim traditionellen Fernsehen Werbung sehen, aber Amazon versichert, dass die Werbespots nur etwa die Hälfte der von US-Fernsehsendern ausgestrahlten sein werden. Auf Amazon IMDb TV wird es nicht möglich sein, Filme und andere Inhalte herunterzuladen, sondern sie nur in Streaming anzuschauen, weshalb immer eine Verbindung benötigt wird.


MMDb TVs Konkurrenten

Technisch wird dieses Geschäftsmodell AVOD genannt: Advertising Video on Demand. In den Vereinigten Staaten gibt es mehrere Dienste dieser Art, von denen die bekanntesten Tubi, Roku Channel, Crackle, Pluto TV (von Viacom) und Vudu (von Walmart) sind. Obwohl AVOD das unterste Ende des Marktes für Streaming-Dienste darstellt, ist der Umsatz dank der Werbung, die vor, während und nach den Filmen gezeigt wird, immer noch sehr hoch. Außerdem sind mehr Nutzer bereit, Werbung zu sehen, um kostenlosen Zugang zu den Inhalten zu erhalten, als für ein Abonnement zu zahlen, um Filme ohne Werbung zu sehen. Aus diesem Grund hat sich Amazon dafür entschieden, dieses Geschäftsmodell neben den Premium-Abonnementdiensten von Amazon Prime Video anzubieten, da es weiß, dass IMDb TV für viele Nutzer, die sich vielleicht eines Tages für ein Prime Video-Abonnement entscheiden, ein Tor zu Streaming-Diensten ist.


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