Die Website Genius.com behauptet, Google habe die auf der Suchmaschine angezeigten Songtexte direkt von seiner eigenen Website kopiert. Hier ist der Grund
Wie oft haben Sie bei Google nach "Songtitel+Text" oder "Titel+Texte" gesucht und die Suchmaschine hat Ihnen ein Textfeld angezeigt, in dem der Text des gesuchten Songs erschien? Zweifelsohne mehr als einmal, denn diese Funktion gibt es bei Google schon seit geraumer Zeit, aber jetzt könnte sie das Unternehmen aus Mountain View teuer zu stehen kommen, denn es wurde in den USA von Genius Media Inc. verklagt.
Genius Media ist das Unternehmen, das hinter der Website Genius.com steht, auf der neben Musiknachrichten auch die Songtexte vieler Lieder veröffentlicht werden. Mit einem sehr trivialen Trick konnte Genius Media beweisen, dass einige der von Google in den Suchergebnissen angezeigten Songtexte direkt (und ohne jegliche Änderung) von den Seiten von Genius.com stammten und dass Big G sie tatsächlich kopiert hatte. Google hat noch nicht auf die Anschuldigungen reagiert, aber es ist nicht das erste Mal, dass Big G sich mit Beschwerden von Seiten auseinandersetzen muss, von denen es seine Informationen bezieht.
Woher stammen die von Google angezeigten Songtexte
Das Feld, das Ihnen den Text des Liedes anzeigt, sieht normalerweise so aus: Oben steht der Titel, direkt darunter der Interpret, dann der erste Teil des Liedtextes. Dann gibt es einen Pfeil, der nach unten zeigt: Wenn Sie darauf klicken, erscheinen der Rest des Textes, die Komponisten und das Copyright. Dieses Feld gehört zu den so genannten "Rich Snippets" von Google. Andere Beispiele für solche Snippets sind Rezepte, Informationen über einen Ort oder eine berühmte Person (oft aus Wikipedia). Das Problem mit Rich Snippets ist, dass der Nutzer, wenn er die gesuchten Informationen direkt von Google erhält, niemals auf die Website klicken wird, von der diese Informationen stammen. Aus diesem Grund beschweren sich viele Websites über dieses Verhalten von Google und werfen dem Unternehmen vor, seine eigenen Inhalte zu kopieren.
Google klaut Apostrophe
Genius gelang es, den Beweis, dass "Google kopiert", mit einem sehr trivialen Trick zu erbringen: Es fügte eine Reihe von Apostrophen in Liedtexte ein, einige in Kursivschrift und andere ohne Formatierung. Die Verteilung dieser Apostrophe war eigentlich nichts anderes als eine Botschaft im Morsecode: "Red Handed". Das bedeutet auf Italienisch "auf frischer Tat ertappt". Google wurde also laut Genius mit den Händen in der Keksdose erwischt und wird sich nun vor Gericht für sein Verhalten verantworten müssen, denn in den Rich Snippets der Genius.com-Website waren die Apostrophe alle noch vorhanden.