Samsung hat in Zusammenarbeit mit LG an einem speziellen Bildschirm gearbeitet, der in der Lage ist, über Knochenleitung Töne abzugeben. So funktioniert's
In letzter Zeit hat die Vorderseite von Smartphones zahlreiche Veränderungen erfahren, die ihr Aussehen stark verändert haben. Die immer dünneren Ränder und die allgegenwärtige Kerbe, die mit dem iPhone X eingeführt wurde, sind bei vielen anderen Modellen zum Trend geworden.
Nun plant Samsung eine neue Revolution: sprechende Bildschirme. Der südkoreanische Hersteller hat in Zusammenarbeit mit LG auf der letzten Display Week 2018, die Ende Mai in Los Angeles stattfand, das Projekt eines Bildschirms mit einem piezoelektrischen Lautsprecher vorgestellt. Dabei handelt es sich um spezielle Lautsprecher, die das Phänomen der Piezoelektrizität ausnutzen, bei dem durch Anlegen einer Spannung an die Flächen eines piezoelektrischen Kristalls dieser eine mechanische Verformung erfährt, die proportional zu der vom Benutzer angelegten Spannung ist. Die Verformung wird genutzt, um eine Luftmasse in Bewegung zu setzen, was für die Wiedergabe von Schall nützlich ist. Die Technologie wird derzeit nur in Smartwatches verwendet, aber Samsung will sie in das kommende Galaxy S10 bringen.
Samsung Galaxy S10 mit dem ersten sprechenden Display
Das sprechende Display, das wir wahrscheinlich auf dem Galaxy S10 sehen werden, beinhaltet keinen Lautsprecher, der bei Anrufen verwendet wird: Ihre Stimme wird von den piezoelektrischen Kristallen in eine Vibration umgewandelt und über Knochenleitung durch Ihren Kopf übertragen.
Durch den Wegfall des Headsets werden die Ränder des Smartphones weiter verkleinert und die Bildschirme nehmen noch mehr Fläche ein. Das bedeutet, dass die OLED-Bildschirme auf Samsungs nächstem Top-Smartphone fast 90 Prozent (wenn nicht sogar mehr) der Vorderseite einnehmen werden und, was am wichtigsten ist, das Galaxy S10 keine Aussparung haben wird. Es wird erwartet, dass die Bildschirmgröße die gleiche ist wie die 6,2 Zoll des Galaxy S9+, aber die Gesamtgröße des Geräts wird kleiner sein.
Ein sehr kleiner Rahmen wird auf dem Galaxy S10 immer noch vorhanden sein, um die Iriserkennung und eine 3D-Kamera unterzubringen.
Es wurde gesagt, dass der "sprechende" Bildschirm keine absolute Neuheit sein wird. Vivo hat in seinem Spitzenmodell Nex S diese Technologie bereits getestet, um fast alle Sensoren unterhalb des Smartphone-Bildschirms zu integrieren. 2016 testete Xiaomi eine sehr ähnliche Technologie mit dem Mi Mix, kehrte dann aber zu den Ohrhörern zurück. Der Versuch von Samsung ist jedoch Teil eines größeren Projekts. Der südkoreanische Riese hat einen Bildschirm entwickelt, der Töne zwischen 100 und 8000 Hz über Knochenleitung wiedergeben kann. Das bedeutet, dass jedes Telefongespräch, das wir führen, wirklich privat sein wird. Die Person neben uns hat keine Möglichkeit zu hören, was die andere Person sagt, wie es manchmal bei normalen Sprechern der Fall ist. Nur wenn Sie Ihr Ohr an den Bildschirm halten, können Sie die Stimme Ihres Gesprächspartners hören. Dies ist eine Funktion zur Verbesserung der Privatsphäre, die nach dem Galaxy S10 zur Norm für viele Smartphone-Bildschirme werden könnte.