Samsung will seinen Vorsprung im Segment der Top-Kamerahandys halten und arbeitet bereits an den Kamerasensoren der Zukunft.
Samsung ist wieder auf Kurs und erwägt die Möglichkeit, einen 600-Megapixel-Kamerasensor in seine Smartphones zu integrieren. Allerdings gibt es noch viele Hindernisse, zumindest auf dem Papier, die dem südkoreanischen Hersteller im Wege stehen, angefangen bei der Struktur des hochempfindlichen Sensors.
Die erste Welle von Nachrichten über die Implementierung und den Einbau eines 600 MP-Sensors in ein Smartphone des südkoreanischen Unternehmens kam im vergangenen April mit einer Ankündigung, die viele Menschen sprachlos machte. Der Executive Vice President und Leiter des Sensor Business Teams, Yongin Park, hatte die Herausforderung an das menschliche Auge gestellt: die 500 MP des Organs mit einem hoch überlegenen digitalen Auge zu übertreffen. Von der Theorie zur Praxis ist es jedoch noch ein weiter Weg, und auch Monate später gibt es noch viele Einschränkungen, die diesen bemerkenswerten Sprung in die Zukunft der Fotografie auf Smartphones und darüber hinaus verhindern.
Samsung und der 600-MP-Sensor, was ist der aktuelle Stand
Für Samsung Semiconductor ist der 500-MP-Sensor das Ziel, das es zu erreichen gilt, zumindest laut Marketingmanager Jinhyun Kwon. Einem im Internet veröffentlichten Bericht des bekannten Tippgebers Ice Universe zufolge gibt es jedoch noch viele Hindernisse, die Samsung überwinden müsste, bevor seine Idee verwirklicht werden kann. Das Ziel von 0,7μm-Pixeln mit dem im September letzten Jahres vorgestellten Isocell HM2-Sensor scheint nur ein kleiner Schritt auf einer langen Reise zu sein.
Samsung, die ungelösten Probleme der 600-Megapixel-Kamera
Das erste Problem, das Samsung Semiconductor, der an der Umsetzung besonders interessierte Flügel des südkoreanischen Riesen, in den Griff bekommen sollte, ist die Größe des Sensors. Nach heutigem Stand der Technik würde ein 600-MP-Sensor eine Dicke von rund 22 mm über das Smartphone-Gehäuse hinaus erfordern, dreimal so dick wie das aktuelle Galaxy S20-Modell.
Die Fläche, die der Sensor selbst auf der Rückseite des Telefons einnimmt, wäre ebenfalls deutlich größer, was zu einem erheblichen Platzbedarf auf der Rückseite des Gehäuses führen würde. Last but not least der Prozessor: Ein derart leistungsfähiger Sensor würde ein ebenso leistungsfähiges Gehirn erfordern, ein Niveau, das von den derzeit auf dem Markt erhältlichen SoCs noch nicht erreicht wird.
Samsung, wann kommt der 600-MP-Sensor
Nach dem derzeitigen Stand der Technik lässt sich noch nicht vorhersagen, wann wir endlich ein Smartphone mit einem 600-MP-Fotosensor auf dem Markt sehen werden. Wenn jedoch die Weiterentwicklung des Samsung Galaxy S20, das Galaxy S21, wahrscheinlich mit einer 108-MP-Kamera ausgestattet sein wird, gibt es keine Garantie dafür, dass es nicht in naher Zukunft die Schallmauer durchbrechen und die Leiter zur Rekordzahl erklimmen wird.