Vodafone und TIM schließen eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung der Standorte, an denen die Türme für die 4G- und 5G-Netze stehen. Wie sich der italienische Markt verändert
TIM und Vodafone mischen den noch jungen 5G-Markt auf, indem sie eine Vereinbarung unterzeichnen, mit der sie ihre Kräfte bündeln, um Geld zu sparen und die Qualität der den Nutzern angebotenen Dienste zu verbessern. Die Partnerschaft, die sich in erster Linie auf Antennentürme konzentriert, umfasst auch die Zusammenarbeit bei 4G.
Die heutige Unterzeichnung folgt auf die am 21. Februar angekündigte Vorvereinbarung. Die beiden Unternehmen werden "die aktive Komponente des 5G-Netzes gemeinsam nutzen, die aktive Ausrüstung des 4G-Netzes gemeinsam nutzen und die aktuelle Vereinbarung auf die gemeinsame Nutzung der passiven Netzinfrastruktur ausweiten". Einfach ausgedrückt: Die größte italienische "Tower Company" (und die zweitgrößte in Europa) steht vor der Geburt, die am Ende der Operation auf über 22 Tausend Türme für die Übertragung des Telefonsignals zählen kann. Sowohl TIM als auch Vodafone werden von dieser Zusammenarbeit auch finanziell profitieren.
Die neue INWIT
Im Mittelpunkt der Operation steht INWIT, Infrastrutture Wireless Italiane SpA. Diese Tochtergesellschaft von TIM besitzt und verwaltet die Funkübertragungsanlagen für die Telekommunikation und die Ausstrahlung von Fernseh- und Radiosignalen an ihren Standorten. Infolge der Vereinbarung wird Vodafone 37,5 % von INWIT übernehmen, wobei der gleiche Prozentsatz in den Händen von TIM verbleibt. TIM und Vodafone werden gleiche Rechte bei der Leitung der neuen INWIT haben, aber die beiden Unternehmen werden ihre Frequenzen weiterhin getrennt verwalten.
Vorteile für alle
Diese komplexe Transaktion kommt allen zugute: Vodafone erhält 2,14 Mrd. EUR von TIM, TIM spart 800 Mio. EUR, und ihre jeweiligen Kunden werden im Laufe der Zeit einen effizienteren Service und vor allem eine umfassendere 4G- und 5G-Abdeckung auch in Gebieten fernab der großen Ballungszentren erhalten. Darüber hinaus wird Vodafone im Laufe der Zeit 1 Milliarde Euro mehr als erwartet verdienen können, während TIM mehr als 1,4 Milliarden Euro an Schulden einsparen kann. Schließlich beinhaltet die Vereinbarung auch die Aufrüstung der derzeitigen Mobilfunkübertragungsnetze mit leistungsfähigeren Glasfaserkabeln (mit der sogenannten "Fiber-to-the-Site"-Technologie), um die typischen Vorteile von 5G, wie höhere Geschwindigkeit und extrem niedrige Latenzzeiten, zu maximieren. Die letztgenannte Investition wird sich in Zukunft als besonders nützlich erweisen, wenn die Mehrheit der Kunden über 5G-Verbindungen verfügen wird.