Piraterie: Guardia di Finanza schließt Websites und Telegram-Kanäle


Neuer harter Schlag gegen Computerpiraterie in Italien: Die Guardia di Finanza hat 58 Websites und 18 Telegram-Kanäle geschlossen und vier Personen angeklagt

Die Guardia di Finanza in Gorizia hat der Piraterie einen neuen Schlag versetzt, dank der Operation "Evil Web", bei der nicht weniger als 58 illegale Websites und 18 Telegram-Kanäle präventiv beschlagnahmt wurden. Ein Blick auf die Zahlen genügt, um das Ausmaß der vom GIP des Gerichts der Stadt Isonzo angeordneten Maßnahme zu verstehen: Die Zahlen der Untersuchung zeigen eine Schätzung von 80 Millionen jährlichen Zugriffen oder etwa 90 % der audiovisuellen und Verlagspiraterie in Italien.

Der große Hit des Evil Web ist nach Angaben der Guardia di Finanza eine Website, die als Bezugspunkt der Piraterie in Italien angegeben wird. Unter den Inhalten, die zumindest bis vor wenigen Stunden zum Download zur Verfügung standen, befanden sich Software, Anleitungen und Hinweise zu den verschiedenen Computermethoden, die es mit wenigen Klicks ermöglichten, sich illegal in den Besitz zahlreicher urheberrechtlich geschützter Inhalte zu bringen. Die Operation ist jedoch noch nicht abgeschlossen: Die Intervention konzentriert sich auf die Identifizierung und Sperrung der so genannten Aliase, d. h. aller Domänen zweiter und dritter Ebene, die häufig nach der Schließung der ursprünglichen Website im Internet erscheinen, um die von den Justizbehörden beschlossenen Maßnahmen zu umgehen. Ein echtes Novum in Italien, das im strafrechtlichen Bereich die Tür zu einem noch entschlosseneren Vorgehen gegen die Piraterie im Web öffnet.

Piraterie: Maßnahmen des Evil Web

Zusätzlich zur Schließung der Websites und Telegram-Kanäle haben die Ermittlungen bereits zu vier Anklagen geführt, Computerexperten mit Fantasienamen wie Diabolik, Doc, Spongebob und Webflix. Das Evil Web ging von Diabolik in Friaul-Julisch-Venetien aus und erreichte Apulien und die Emilia Romagna sowie Deutschland, die Niederlande und die Vereinigten Staaten.

Der - wenn auch schlechte - Ruf der Piraten soll durch die Instant-Messaging- und Broadcasting-Dienste begründet worden sein, die zur Verbreitung und Identifizierung geschützter Inhalte im Netz genutzt werden. Die vier Computerexperten hatten eine Vielzahl von Multimediaprodukten geplündert, darunter Erstaufführungsfilme, Sportereignisse, Bücher und Zeitschriften, Pornografie und audiovisuelles Bezahlfernsehen.

Die riesige Menge an Inhalten ging mit einem ebenso großen Schaden einher: Es geht um einen Schaden von 500 Millionen Euro für das italienische BIP und die Gefährdung von mehr als 6.000 Arbeitsplätzen, insgesamt also um einen Schaden von über 1 Milliarde Euro für die nationale Wirtschaft.


Guardia di Finanza: Ermittlungen gegen "Pezzotto"-Abonnenten gehen weiter

Ein weiterer wichtiger Punkt bei den Ermittlungen der Guardia di Finanza sind die "Pezzotto"-Abonnenten, die bereits im September 2019 im Mittelpunkt der Untersuchungen standen. Dieses System, das es ermöglicht, auf völlig illegale Weise ein Abonnement für Pay-TV wie Sky, Dazn und andere über ein IPTV-System zu nutzen, könnte seinen Nutzern schlaflose Nächte bereiten.

Die Tausenden von Abonnenten, die bereits im In- und Ausland identifiziert wurden, und diejenigen, die später im Rahmen der Operation den Justizbehörden gemeldet werden, riskieren viel: Das Gesetz sieht nämlich eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren und Geldstrafen von mehr als 25.000 € vor. Es könnte noch ein weiterer Straftatbestand hinzukommen, nämlich die Hehlerei, die nach Artikel 648 des Strafgesetzbuchs geahndet wird.


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